Ein Schriftsteller zieht sich in ein abgelegenes Kloster in Spanien zurück. Doch sonderbarerweise scheint alles, was er dort erlebt, aus einem seiner Romane zu stammen. Der Koch des Klosters, ein ehemaliger Matador, bestärkt den Schriftsteller noch darin, dass er alles schon vorhergesehen hat. Im Verlauf der turbulenten Geschichte schaukeln sich die beiden immer weiter in eine alternative Wirklichkeit hinein, bei der am Schluss aus einer spanischen Zisterzienser-Nonne eine deutsche Textildesignerin wird, die ein Problem mit der Mafia hat. Oder ist es vielleicht wirklich so?
Ein turbulenter Roman über Wahrheit und Phantasie, Schein und Sein, Yoga und Dichtung – so poetisch, witzig und schräg wie ein Film von Pedro Almodóvar.Kaufen
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Ein Autor zieht sich zur kreativen Pause in ein andalusisches Kloster zurück. Nicht nur um wieder Ruhe in sein Leben zu bringen – seine Yogamatte hat er natürlich dabei – sondern um auch Anregungen für seinen geplanten Roman zu finden, der just in einem Frauenkloster spielen soll. Seine Idee, eine junge Frau dort Schutz suchen zu lassen, wird plötzlich Realität. Darauf weist ihn zumindest Señor Herrera, der Koch und Gästebetreuer des Klosters hin, der ihm von der geheimnisvollen Schwester Ana Maria, einer attraktiven Blondine im Kloster erzählt.
Überhaupt steht Señor Herrera der Erholung sehr im Weg, nicht nur weil seine Leidenschaft fürs Kochen seine Fähigkeiten bei weitem übersteigt, auch scheint er Schritt und Tritt über seinen Gast zu wachen und Einfluss auf Renz‘s Romanentwurf zu nehmen. Herrera beherrscht die Situation und das Entrinnen ist schwierig, dabei würde Renz doch nur gerne wieder einmal eine genießbare Mahlzeit zu sich nehmen.
Eine Geschichte in der Geschichte, die den Leser immer im Unklaren lässt, auf welcher Ebene man sich gerade befindet, ist kein neuer Kunstgriff. Aber es macht immer wieder Vergnügen darüber zu lesen. Auch wenn ich fand, dass es hier nicht den ganzen Roman über funktionierte, habe ich mich trotzdem gut unterhalten. Dafür sorgt schon die Konstellation zwischen dem sehr direktem Señor Herrera und dem bemüht höflichen und rücksichtsvollen Schriftsteller, was zu ulkigen Szenen und viel Situationskomik führt. Schriftsteller Renz fühlt sich in der Falle und seine Versuche das Kloster zu verlassen, endet immer wieder im Chaos und in der unfreiwilligen Rückkehr ins Kloster.
Ein unterhaltsamer Roman mit witzigen Ideen und skurrilen Figuren der mir Spaß gemacht hat.
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