Rezension Rezension (4/5*) zu Scriptkid - Erpresst im Darknet (dtv short) von Christian Linker.

R. Bote

Autor
20. Dezember 2014
251
269
34
rene-bote.jimdo.com
Kurzer, spannender Jugend-Thriller

<strong>Klappentext:</strong>
Schnell, spannend, short - und knallhart dran an der Realität
Celina und Daemon kennen sich aus dem Darknet. Während Celina dort als »Scriptkid« kleine Geschäfte betreibt, ist Daemon vor allem im Kampf gegen die Rüstungslobby aktiv. Getroffen haben sich die beiden noch nie, aber auch online fühlen sie sich zueinander hingezogen. Doch dann wird die Beziehung der beiden auf eine harte Probe gestellt: Zwei Männer, die Celina zunächst für Polizisten hält, drohen ihr, sie in den Knast zu bringen, falls sie nicht kooperiert. Celina begreift: Die Männer arbeiten für keine Behörde – und sie haben es gar nicht auf sie abgesehen. Sie wollen Daemon. Soll sie ihn und seine Identität opfern, um den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen?

<strong>Über den Autor (Quelle: Wikipedia):</strong>
Christian Linker wurde 1975 in Leverkusen geboren, wo er auch heute lebt. Er studierte Theologie und arbeitete als PR-Redakteur und Bildungsreferent und war für den Bund der Deutschen Katholische Jugend tätig. Sein erstes Kinderbuch veröffentlichte er 1999. Er war für den Deutschen Jugendliteraturpresi nominiert und wurde mit dem Hansjörg-Martin-Preis sowie dem Autorenpreis des Sandkorn-Theaters Karlsruhe ausgezeichnet.

<strong>Persönlicher Eindruck:</strong>
<em>Scriptkid - Erpresst im Darknet</em> ist ein Thriller für Jugendliche, der sich in einer eigenen Welt jenseits der allgemeinen Wahrnehmung abspielt. Die Protagonistin ist eine ziemlich normale Siebzehnjährige, die eher beiläufig in diese Welt eintaucht. Die Ich-Erzählerin ist keine klassische Heldin, sie macht sich lange wenig Gedanken um ihr Handeln, und der Ablauf des Geschehens leigt zu weiten Teilen nicht in ihrer Hand.
Die Einstellung der Protagonistin findet sich auch in der teils fast schnoddrigen Sprache wieder. Ohne aufdringlich lässig oder vulgär zu werden, lässt der Autor Celina ihre Erfahrungen im Darknet plastisch schildern. Die Mischung aus Beiläufigkeit, Neugier und einem gewissen Stolz, mit der die Protagonistin sich in dieser Welt bewegt, werden daraus für den Leser spürbar.
Die Handlung hält sich nicht mit langen Vorreden auf. Celina muss erkennen, dass für sie nichts wirklich nachprüfbar und verlässlich ist, und dass das, was sie im Darknet macht, immer auch Auswirkungen auf ihr reales Leben hat. Die Spannung für den Leser speist sich aus den lange unklaren Hintergründen, die Geschichte bewegt sich zügig auf ein spannendes Finale zu, in dem mehrfach scheinbar sichere Erkenntnisse über den Haufen geworfen werden.

<strong>Fazit:</strong>
Relativ kurzer, spannender Thriller mit überraschenden Wendungen und einer Protagonistin, bei der man auch am Ende nicht weiß, ob sie das Zeug zur Heldin hat.