Rezension (4/5*) zu Russischer Tango oder die Geliebte des Bodyguards von Jaroslav Boček

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Gelöschtes Mitglied 2403

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Das Wirken von La Familia

Dieses Buch handelt in den 90ern in Prag. Der Kapitalismus streckt seine Klauen und/oder seine glitzernden und berauschenden Finger, wie man halt mag, aus, um Prag, die Altehrwürdige, in den Griff zu bekommen. Und La Familia, allerdings nicht die aus den italienischen Gefilden, sondern eher die aus dem ehemaligen Zarenreich, ist auch schon da. Und Leon, nein, nicht Leon, der Profi, sondern Leon, der Afghanistan-Veteran, macht sich auf den Weg, vom Mütterchen Russland aus weg an die Perle an der Moldau. Der ehemalige Scharfschütze und genauso naive junge Mann möchte Bodyguard werden und findet eine Anstellung bei der russischen Mafia in Prag. Er findet zu einem neuen und bisher nicht gekannten Reichtum, der aber einen Preis hat, wie alles im Leben, nämlich den Kontakt mit einer brutalen Realität und Leon entdeckt auch die Liebe, die Liebe zu Lucie, der rechten Hand des Bosses vom russischen Zweig von La Familia.

Jaroslav Boček erzählt hier in seinem Buch leichtfüßig und sehr charmant, voll von einem trockenen Humor von einer Liaison, einer liebevollen Verbindung zwischen Mann und Frau und ebenso erzählt er in einem Strudel aus Gewalt, Tod und Intrigen von den Machenschaften der großen und mächtigen Organisation, die die ganze Welt in ihren Krallen hält. "Russischer Tango oder die Geliebte des Bodyguards" ist ein ungeschönter und gewitzter Mafiaroman voller interessanter und leicht schräger Charaktere, den ich sehr gern gelesen habe und der dem Autor Jaroslav Boček sehr spannend gelungen ist und der mich wunderbar unterhalten hat, den ich also sehr gern weiterempfehle. Denn er bietet eine gelungene und aufregende Auszeit vom momentanen Geschehen.