Im Spätsommer 1951 kehrt Oberkommissar Heller mit seiner Familie aus dem staatlich genehmigten Ostseeurlaub nach Dresden zurück. Für seine Frau Karin geht die Fahrt gleich weiter, denn sie hat überraschend die Reiseerlaubnis in den Westen zu Sohn Erwin erhalten. Heller ist besorgt. Doch sein neuer Fall lässt ihm keine Zeit zum Grübeln: Zwei unter Spionageverdacht stehende Männer, Zeugen Jehovas, sterben in ihren Gefängniszellen. Und es geschehen weitere mysteriöse Todesfälle. Bei einem der Opfer wird eine geheimnisvolle Botschaft gefunden: »Eine Flut wird kommen.« Heller beschleicht eine schreckliche Ahnung.Kaufen
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Dresden, September 1951. Oberkommissar Max Heller kehrt gerade von seinem Ostseeurlaub mit seiner Frau Karin und dem Pflegekind Anni in den Dienst zurück. Während Karin eine Reiseerlaubnis erhält, den Sohn Erwin im Westen zu besuchen, muss Heller die vermeintlichen Selbstmorde zweiter Häftlinge untersuchen. Erschwert werden die Ermittlungen nicht nur durch weitere dubiose Todesfälle, auch die ständige Einmischung des russischen Geheimdienstoffiziers Saizev macht Heller zu schaffen. Gibt es tatsächlich einen amerikanischen Spion, der „Roter Rabe“ genannt wird? Bald weiß Heller nicht mehr in den eigenen Reihen, aber auch im privaten Umfeld, wem er noch trauen darf.
Roter Rabe ist der vierte Band um den DDR Ermittler Max Heller. Frank Goldammer transportiert die Atmosphäre des aufkommenden Kalten Krieges und das Leben in der jungen DDR sehr einprägsam und detailliert. Spionage, Sabotage, Spitzelei, das treibt die Menschen um. Ihr Sorgen und Nöte schildert der Autor sehr lebensnah. Die Methoden des Staatsapparates, Falschmeldungen gezielt zu präsentieren, um zu verunsichern und Ängste zu schüren, waren damals nicht neu und sind erstaunlich aktuell. Im Mittelpunkt steht natürlich die Person des Max Heller, ein Mann, der sich seine Menschlichkeit bewahren will, soweit wie möglich unpolitisch sein möchte. Ein schwieriges Unterfangen, da er wohl selbst Teil des Systems ist. „Meine Moralvorstellungen gelten nur für mich“; sagte Heller ruhig. „Ich bemühe mich jeden Tag, sie nicht auf andere zu übertragen.“ (S. 365)
Der eigentliche Kriminalfall gerät eher ins Hintertreffen. Sehr viele Akteure, zahlreiche Tote, eine in meinen Augen nicht ganz schlüssige Auflösung verwirren. Die großartige historische Betrachtung macht dieses Manko aber mehr als wett.
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