Rezension Rezension (4/5*) zu Rocking Horse Road: Roman von Carl Nixon.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Rocking Horse Road: Roman von Carl Nixon
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The Spit

Im Jahr 1980 wird die 17jährige Lucy Asher am Strand vor Christchurch tot aufgefunden. Sie wurde missbraucht und gewürgt. Sie war gerade mit der Highschool fertig und half oft bei ihren Eltern im Milchladen aus. Lucy war etwas wie ein Idol für die jüngeren Schüler. Und einer von ihnen hatte das Pech, sie zu finden. Die Polizei ermittelt intensiv. Doch auch die Jungen machen sich auf die Suche nach dem Täter. Diese Suche soll über 25 Jahre dauern. Gleich zu Beginn fangen die Mitglieder der Clique an, Lucys Wege nachzuzeichnen.

Auch in seinem ersten Roman wählt Carl Nixon eine ungewöhnliche Perspektive. Der Erzähler, ein Mitglied der Clique, zeichnet die Nachforschungen der Jugendlichen nach, die versuchen jede noch so kleine Information über Lucy zu finden. Also ist es nicht ein Fall für die Polizei, die eigentlich nur am Rande erwähnt wird, sondern ein Abenteuer für eine 15- oder 16jährige, die versuchen hinter Lucys Geheimnis zu kommen. Und sie stellen sich nicht einmal so dumm an, sie fragen in der Nachbarschaft rum, sie folgen ihren Verdächtigen auf dem Fahrrad, sie bleiben am Ball, bis sich tatsächlich einige Spuren und Informationen auftuen, die den offiziellen Ermittlungen durchaus zu Gute kommen.

Wie bereits im Klappentext angedeutet, dauert die Suche seit über 25 Jahren, man muss also davon ausgehen, dass der Täter auch nach der langen Zeit nicht gefasst wurde. Und dennoch sind es die Nachforschungen und Ermittlungen der Jungen, die zu Männern werden, welche die Freunde zusammenschweißen, gegen Jobs, Frauen, Kinder und Hobbys. Natürlich führt des Erwachsenenleben dazu, dass die Bande weniger eng sind, dass es auch mal zeitliche Lücken gibt. Doch grundsätzlich hält das Band. Zwar versuchen hier Jugendliche, herauszufinden, was in der Mordnacht mit Lucy geschah, aber neben dem mysteriösen Todesfalls geht es auch um die Jungs-Clique, aus der sich eine Männerfreundschaft entwickelt. Vieles bleibt im Verborgenen in diesem Fall, der eigentlich keiner ist. Doch genau das macht einen großen Teil der Spannung aus. Man ist versucht selbst zu rätseln und die Lücken zu füllen, die der Autor lässt, man grübelt darüber nach, ob Nixon nicht doch einen Hinweis auf den Täter hinterlassen hat. Irgendwie wünscht man aber auch, dass der Fall nie gelöst wird, damit die schöne Freundschaft zwischen den inzwischen mittelalten Männern nie ihren Zusammenhalt verliert.