Rezension Rezension (4/5*) zu Priest of Bones: Der Kampf um den Rosenthron 1 von McLean, Peter.

hulahairbabe

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16. März 2020
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Interessant, aber zu wenig Fantasy

Tomas Piety, Kriegsveteran und Priester, kehrt mit seiner Gefolgschaft aus dem Krieg zurück in seine Heimatstadt Ellinburg. Dort ist nichts mehr wie es mal war. Früher war Tomas stolzer Besitzer einiger Etablissements in Ellinburg, davon ist heute nichts mehr übrig. Tomas versucht also die alten Geschäfte in seinem Viertel wiederaufzunehmen und bekommt dabei rege Unterstützung von seiner Truppe den „Pious Men“.
Der Protagonist Tomas wirkt etwas wie der Pate. Also ein Gauner und Schutzgelderpresser, der jedoch bestimmte Werte verfolgt. Wenn er nicht ganz so kriminell wäre, würde man ihn vielleicht als Ehrenmann bezeichnen, der sich um seine Mannschaft sorgt und die seinen schützt. Neben dem Protagonisten Tomas werden viele weitere Charaktere eingeführt. Dem Auto gelingt es durch den wirklich guten Schreibstil diese auch gut in die Story einzubinden. Auch durch die derbe Sprache kommt man als Leser der Mannschaft schnell näher. Was mir etwas zu kurz geworden ist, ist der Fantasyanteil. Einer seiner Gefolgsmänner ist der junge Billy the Boy, der augenscheinlich magische Fähigkeiten hat. Leider weiß man bis zu Letzt nicht, woher er diese Fähigkeiten hat und was er genau alles kann. Der Leser hängt dort inhaltlich sehr in der Luft und da das Buch als Fantasybuch verkauft wird, hätte ich schon einen größeren Fantasyanteil erwartet. Auch die große Haupthandlung bleibt etwas auf der Strecke. Das Buch liest sich wie ein großer Prolog… ein durchaus fesselnder Prolog, aber eben nicht wie eine Hauptgeschichte. Das fand ich persönlich sehr schade, da die Charaktere wirklich sehr gut beschrieben wurden und das Buch sprachlich wirklich gut ist. Dennoch kam neben den Straßenprügeleien und brutalen Szenen die Handlung sehr kurz.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen der auf ein mittelalterliches Setting steht, der die Serie Peaky Blinders gut fand und der bei einem Fantasyroman keinen Wert auf viele Fantasyelemente legt.