Rezension Rezension (4/5*) zu Null-Null-Siebzig Operation Eaglehurst: Kriminalroman (dtv Unterhaltung) von M.

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Null-Null-Siebzig Operation Eaglehurst von Marlies Ferber
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Da ist was los

Der pensionierte SIS Agent James Gerald will sich nach einem längeren Krankenhausaufenthalt aufpäppeln lassen. Warum dann nicht das Gute mit dem Nützlichen verbinden. Sein bester Freund William Morat ist plötzlich gestorben. Er wohnte in der Seniorenresidenz Eaglehurst an der Südküste Englands. Und genau dorthin macht sich James auf den Weg. Zwar körperlich geschwächt, aber wachen Geistes will er die näheren Todesumstände klären. Ein einfaches Herzversagen, das kann einfach nicht sein. Bereits kurz nach James` Ankunft stirbt ein weiterer Bewohner. Zufall? Natürlich sterben alte Menschen, aber innerhalb weniger Wochen mit vermeintlich ähnlichen Ursachen? James Gerald wird den Dingen auf den Grund gehen.

Liebenswert schrullig wirken James Gerald und seine ehemalige Sekretärin und jetzige Nachbarin Sheila Humphrey. Hier verdient sich James seinen Spitznamen 0070 zunächst alleine. Sheila weilt noch in London, doch sie wird nicht lange auf sich warten lassen. Gemeinsam sind die beiden unschlagbar. Sie ergänzen sich in Intelligenz, Erfahrung und Können, eine echte Büro-Ehe, die auch nach der Pensionierung bestens funktioniert. Wie undurchsichtige Vorgänge in dem Altenheim bestätigen, hat James´ Riecher ihn nicht getrogen. Hier gibt es Vorgänge, die eigentlich im Dunkeln bleiben sollen. Da haben die Geheimnistuer aber nicht mit James gerechnet. Schon für seinen verstorbenen Freund will er ans Licht bringen, was es zu entdecken gibt.

Alt werden möchte man, alt sein aber nicht. Wer kann die Zipperlein und Wehwehchen schon gebrauchen, die die Jahre mit sich bringen. Auch James Gerald ist im Wesen jung geblieben und überhaupt nicht damit einverstanden, dass sein Körper das nicht recht zu verstehen scheint. Mit wachem Geist geht er den Hinweisen auf den Grund und entdeckt Zustände in der Residenz, mit denen er nicht gerechnet hätte. Damit versteht er seine Leser zu fesseln und ihnen gleichzeitig eine Gemütlichkeit wie vor einem heimelig brennenden Kaminfeuer zu vermitteln. Seine Gewitztheit kombiniert mit Sheilas quirligem Wesen bietet dem Leser spannende Unterhaltung, mit der es sich gedanklich in britische Gefilde begeben lässt, um dieses plüschige althergebrachte England zu genießen. Gemeinsam mit James und Sheila kann man rätseln, was geschah, und wird einige Überraschungen zutage fördern.