Rezension Rezension (4/5*) zu Nachts schweigt das Meer von Kate Penrose

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Nachts schweigt das Meer von Kate Penrose
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Meeresrauschen

Seine langjährige Partnerin im Polizeidienst ist verstorben und Detective Inspektor Ben Kitto fühlt sich schuldig. Eigentlich wollte er kündigen, doch seine Chefin hat ihn überredet, erstmal eine Auszeit zu nehmen und seine Entscheidung zu überdenken. Ben kehrt zurück auf seine Heimatinsel Bryher, mit dabei hat er Shadow, den Hund seiner Partnerin, der ihn jederzeit an sein Verhalten erinnert. Bereits bei seiner Ankunft erfährt Kitto, dass ein junges Mädchen vermisst wird. Sofort beteiligt er sich an der Suche. Schon bald darauf wird die 16jährige Laura tot an den Klippen gefunden. Eine Fremdeinwirkung ist nicht auszuschließen.

Auf den kleinen Scilly Inseln, von denen überhaupt nur wenige besiedelt sind, sollte es ruhig zugehen. Eine Gegend, in der niemand die Türen abschließt. Und nun, ein Verbrechen? Das passt nicht in die kleine Gemeinschaft. Ben Kitto bietet sofort an, die Ermittlungen zu übernehmen. Zeit genug hat er und seine Ortskenntnis dürfte durchaus hilfreich sein. Da seit dem Verschwinden Lauras niemand die Insel verlassen hat, riegelt Ben das Eiland ab, der Mörder muss also da sein, es gilt ihn zu finden. Es beginnen die Befragungen der Inselbewohner und lange Märsche über die Insel, Kittos Unruhe, seine Schuldgefühle wollen nicht weichen. Shadow ist und bleibt ein Mahnmal.

Die Autorin ist vielleicht einigen als Kate Rhodes mit ihrer Alice Quentin Reihe bekannt. Nach ihrer web site sind ist auch der vorliegende Reihenbeginn auf Englisch unter Kate Rhodes erschienen. Vielleicht passt Penrose besser zu dem Insel-Setting, doch so ganz erschließt sich dieser zusätzliche Name nicht. Davon abgesehen hat man einen in weiten Teilen sehr spannenden Krimi, in dem die Besonderheit, der abgeschlossenen Umgebung gut zur etwas düsteren Stimmung beiträgt. Stürmische Winde, karge Landschaft und aufgewühltes Meer tun ein übriges. Was macht es mit der kleinen Gemeinde, wenn plötzlich eine fehlt, eine von den jungen Hoffnungsträgern, die sich wünschen aufs Festland zu gehen, die ihre Träume verwirklichen wollen. Nach und nach findet Ben Kitto heraus, dass Laura durchaus eine vielschichtige Persönlichkeit hatte und etliches eingesetzt hat, um ihr Ziel zu erreichen. Dadurch geraten mehrere Dorfbewohner in Verdacht, doch es gibt keine einfache Lösung. Hinzu kommt, dass Kitto den Verlust seiner Partnerin noch längst nicht überwunden hat. Stimmungsvolle Bilder wechseln sich mit der fieberhaften Suche nach dem Täter ab. Man versinkt teilweise förmlich in der Handlung und am Schluss hat man schon etwas zu knacken.

Ein sehr gelungener Reihenbeginn, über Ben Kitto gibt es sicher noch so einiges zu erzählen.


 
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