Rezension Rezension (4/5*) zu Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge: Roman von Ruth Hogan.

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge von Ruth Hogan
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Daunendrom

Vor langen Jahren hat der Schriftsteller Anthony Peardew einen kostbaren Gegenstand verloren, er gehörte seiner Verlobten Theresa, die kurz vor der Hochzeit plötzlich verstarb. Anthonys Leben war danach wie abgetötet. Nur langsam kam er aus diesem Tief empor, aber er war für immer verändert. Anthony begann verlorene Dinge zu sammeln, genau schrieb er auf, wo und wann er sie gefunden hatte. Und schließlich dachte er sich Geschichten der verlorenen Dinge aus. Langsam ist Anthony älter geworden und er nimmt die Hilfe seiner Assistentin Laura gerne in Anspruch. Die ist sehr froh, dass sie die Stelle bekommen hat. Nach einer schweren Scheidung ist ihr Selbstbewusstsein auf einem Tiefpunkt angelangt. Laura muss erst einmal wieder zu sich finden und genießt die ganz besondere Atmosphäre in Anthonys Haus mit dem wunderschönen Rosengarten.

Diesen Debütroman von Ruht Hogan durchwandert man als sei man auf einer Entdeckungsreise. Immer neue kleine Geschichten und Handlungsstränge kann man entdecken. Der liebenswert melancholische Anthony, der seiner zerrauften, aber ausgesprochen sympathischen Assistentin einen Start in eine bessere Zukunft sichern möchte. Laura, die sich zunächst überfordert fühlt und ihre Aufgabe schließlich annimmt. Sunshine, mit dem Daunendrom, die mehr Durchblick hat als alle anderen, auch wenn die Worte manchmal den Gefühlen hinterher rennen müssen. Freddy, der gut aussehende Gärtner, der mehr auf dem Kasten hat als den wunderbaren Rosengarten zu pflegen. Um sie ranken sich Geschichten und Geschichtchen, die mal belustigen, mal wehmütig, mal melancholisch stimmen. Über allem liegt aber die positiv anheimelnde Stimmung, die das Haus, in dem Anthony lebt, auszuströmen scheint.

Ein wenig scheinen die Personen aus dieser Welt gefallen zu sein, beinahe zu lieb, zu gut scheinen sie. Und dennoch fasziniert und fesselt ihre Geschichte und das Geheimnis, welches sie umgibt. Wohlig angerührt verschlingt man Seite um Seite, mal voller Wehmut, mal voller Hoffnung, mal voller Mitempfinden. Auch wenn es vereinzelt ein paar Zufälle gibt, die eigentlich nicht passieren können und man vielleicht auch ein paar Schwierigkeiten hat mit von innen verschlossenen Türen, im Großen und Ganzen überzeugt die Autorin mit ihren liebenswerten Charakteren und einer runden heimeligen und anrührenden Geschichte. Und Sunshine hätte durchaus eine eigene Geschichte verdient.