Rezension Rezension (4/5*) zu Mordsacker von Cathrin Moeller.

Bibliomarie

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10. September 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Mordsacker von Cathrin Moeller
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Tod in der Güllegrube

Klara Himmel lebt mit ihrem Mann Paul im Nirgendwo in Mecklenburg. Hier sagen sich Fuchs und Hase tatsächlich Gute Nacht. Die Beiden sind nicht ganz freiwillig hier. Paul war als verdeckt ermittelnder Polizist ganz nah an der Lösung eines Falles, als Klara, schusselig wie sie ist und von Eifersucht getrieben, seine Deckung auffliegen lässt. Für Beide bedeutet das eine neue Identität, Klara vermisst ihren kleinen Ruhm als Schauspielerin ganz besonders, wo doch die Leute im Dorf so stur sind und sie vor Langweile fast umkommt. Aber nur fast – als der Schweinemäster Schönkamp im Gülletank erstickt, ihr Mann Paul nörgelnd und krank im Bett liegt, beginnt sie zu ermitteln. Denn dass der Todesfall als Unfall angesehen wird, liegt sicher nur an Pauls fieberbedingtem Fehlurteil. Schließlich war eine ihrer erfolgreicheren Rollen ja die einer TV Kommissarin.
Mordsacker sagt schon im Titel zu welchem Genre das Buch gehört. Es ist ein Landkrimi und der Leser fühlt sich sauwohl zwischen Klischees von tratschenden Bäuerinnen, Dorfschönen und eitlen Gockeln und dem unvermeidlichen Tortenbackwettbewerb. Witzig und überzeichnet geschildert, immer mit einer großen Portion Selbstironie darf Klara in der Ich – Perspektive von ihren Ermittlungen berichten, denn eins macht sie gleich klar, sie schreckt vor keinem Einsatz zurück, auch wenn sie selbst fast in den Focus der Revierkollegin ihres Mannes gerät.
Der Krimi liest sich flott und unterhaltsam, die Slapstick Elemente, die als Running Gag um Klaras Begegnung mit einer Warnbake den Roman durchziehen, haben mich köstlich amüsiert. Dass zu guter Letzt auch noch eine Prise Eifersucht zur Gesundung von Paul beiträgt, zeigt dass Klara das Landleben nicht mehr ganz so langweilig findet.