Rezension Rezension (4/5*) zu Mordkapelle von Carla Berling

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Mordkapelle: Kriminalroman (Wittekind, Band 4) von Carla Berling
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Der schöne Ludwig

Die Journalistin bei Tag 7 Ira Wittekind möchte auch einmal frei haben und so ist geplant, auf den Rehmer Markt zu gehen, eine kleine Kirmes im beschaulichen Bad Oeynhausen. Wie so oft kommt es jedoch anders. Die nahegelegene Friedhofskapelle am Mooskamp brennt und natürlich begibt sich Ira wie es der Beruf verlangt an den Ort des Geschehens. Was erst ein mysteriöser Brand zu sein scheint, entpuppt sich schnell als schlimmeres Verbrechen. In der Kapelle wird eine Leiche gefunden, die offensichtlich verbrannt ist. Hierbei soll es sich um den schon älteren und beliebten Apotheker Ludwig Hahnwald handeln. Für ihre Zeitung berichtet Ira Wittekind von den Ereignissen.

Jeder Mensch hat eine Geschichte, nicht immer ist es eine schöne Geschichte, doch beginnt man nachzufragen, wird man häufig herausfinden, dass hinter einer vermeintlich normal unauffälligen Fassade doch mehr verborgen sein kann. Eine Reporterin, die nicht auf die Lösung eines Falles beschränkt ist, kann sich Zeit nehmen, einem Menschen nahe zu kommen. Und so macht sich Ira Wittekind auf, Ludwig Hahnwalds Geschichte zu entdecken. Allgemein beliebt war der ältere Herr, doch auch Schicksalsschläge musste er erleiden. So ist sein Sohn an einer Erkrankung verstorben und auch seine erste Ehefrau verstarb früh. Nun hinterlässt er eine Witwe, die um etliches jünger ist als er. Und je weiter Ira recherchiert, desto mehr Details aus dem Leben des Apothekers erfährt sie.

In ihrem vierten Fall kommt die Journalistin Ira Wittekind einem ganz erstaunlichen Geschehen auf die Spur. Denn wer soll schon einen Grund haben, ein angesehenes Mitglied der Gemeinde vom Leben in den Tod zu befördern. Erst ruhig doch mit dem Fortschreiten der Ermittlungen immer spannender entwickelt sich die Recherche. Hinter der Fassade steckt mehr als man ahnt, das Leben des Apothekers war turbulenter und einige Charakterzüge werden ans Licht gefördert, die es durchaus erschweren den schönen Ludwig sympathisch zu finden. Umso sympathischer wirken dagegen die resolute Ira Wittekind und ihr Freund Andy. Und noch einige andere liebenswerte Charaktere sind in Iras Umgebung zu entdecken. Lediglich ein Nebenstrang lenkt etwas von der fesselnden Geschichte ab, was aber sicher beabsichtigt ist. Auch im schönen und beschaulichen Bad Oeynhausen ist man vor Verbrechen nicht gefeit. Mit feinem Lokalkolorit beschreibt die Autorin die Ereignisse und dies wird durch die wunderbare Lesung von Vera Teltz noch unterstrichen, ohne dabei zu übertreiben.

Ein sehr gelungener Kriminalroman, mit dem die Lokalreporterin Ira Wittekind, die die Leser sofort für sich einnimmt, einem größeren Publikum vorgestellt wird.

Sowie ersichtlich werden wird zumindest auch der erste Band der Reihe demnächst im Heyne-Verlag veröffentlicht, der zweite und dritte Band sind bei Graufisch Medien erschienen.


 

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