Ein fesselnder und psychologisch packender Roman über komplexe Familienverhältnisse und die Tücken von Geschwisterbeziehungen. Als Erwachsene müssen die Schwestern Alice und Hanna mit vielem fertigwerden – nicht nur mit Enttäuschungen in der Arbeit und in der Liebe, sondern auch mit immer komplizierteren Spannungen und Unausgesprochenem in der Familie. Ihr Leben sieht dem, das sie sich immer vorgestellt hatten, erschreckend unähnlich. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als zu versuchen, ihre zerrüttete Beziehung zueinander zu reparieren und einen Weg zu finden, mit ihrer dominanten Mutter umzugehen. Sie müssen herausfinden, ob das Leben wirklich mehr ist als eine Tragödie mit ein paar lustigen Momenten – wie Hanna es ausdrücken würde.Kaufen
Kaufen >
Familienbeziehungen aufzuzeigen in Romanform fordert immer eine Art Überhöhung, intensiver, als es in der Normalität des Lebens empfunden wird. Das Thema Zwillinge weckt in dem Leser die Erwartung auf Menschen zu treffen, die alles gemeinsam machen, gleich ticken und unzertrennlich sind. Nicht so Alice und Hanna. Schon zu Beginn des Buches erfährt man, dass sie unterschiedlicher nicht sein könnten und von unzertrennlicher Nähe und Sehnsucht nacheinander keine Spur.
In Meine bessere Schwester werden nicht nur die Beziehungen der Zwillinge zueinander aufgezeigt, auch die der anderen Familienmitglieder und in Rückblicken auch Verweise auf ähnliche Probleme untereinander in der Familiengeschichte.
Auch wenn die psychologische Seite hier gut recherchiert ist, hat es für mich ein Geschmäckle, dass auf subtile Art die Mutter für die psychische Erkrankung der Tochter verantwortlich gemacht wird. Sind immer die Eltern "schuld"?
Ich stelle fest, dass in den Neuerscheinungen der letzten Zeit oft das Thema Vererbung über Generationen hinweg im Mittelpunkt steht und damit meine ich nicht die Augenfarbe sondern eine andere eher seelische Ebene.
Der Titel klang immer mal in mir nach, erinnerte mich an etwas, was ich nicht fassen konnte. Dann viel der Groschen. Meine bessere Hälfte. So stellt man Ehepartner vor. Wieder ein Verweis auf den Einfluß von Familienkonstellationen auf das eigene Leben.