Rezension Rezension (4/5*) zu Manhattan Beach: Roman von Jennifer Egan.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Buchinformationen und Rezensionen zu Manhattan Beach: Roman von Jennifer Egan
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Episch amerikanisch

New York, während des WKII, die junge Anna Kerrigan arbeitet wie viele andere Frauen zu Kriegszwecken in der Marinewerft. Der Vater Eddie ist verschwunden, die Mutter muss sich um die Pflege der schwerstbehinderten Schwester Lydia kümmern. Zwei einschneidende Erlebnisse verändern ihr Leben. Als sie eines Tages Taucher bei einem Übungsgang beobachtet, setzt sie alles daran, Taucherin zu werden. Und sie begegnet Dexter Styles, Nachtclubbesitzer und Syndikatsmitglied, dem Mann, für den ihr Vater vor seinem Verschwinden gearbeitet hat.
Im Mittelpunkt der Erzählung steht Anna, die sich in einer männlich dominierten Welt nicht beirren lässt. Mutig, entschlossen und zielstrebig bringt sie sich selbst voran. Als Mädchen war sie das „Goldstück“ ihres Vaters, jetzt muss sie auch in der Familie die Vaterrolle übernehmen und kümmert sich mit aufrichtiger Liebe um Lydia.
Dexter Styles hingegen hat nicht nur Reichtum geheiratet sondern diesen auch mit seinen großteils illegalen Geschäften vermehrt. Auch er stellt die „Familie“ über alles, allerdings nicht immer nur die biologische. In der Schattenwelt herrschen eigene Gesetze, über die sich auch ein Dexter Styles nicht hinwegsetzen kann.
Eddie Kerrigans Erzählstrang führt von einer Kindheit im Kinderheim bis zu seinen zwielichtigen Geschäften im Gewerkschafts- und Mafiamilieu und zu unerwarteten Wendungen.
Jennifer Egan verbindet die Geschehnisse gekonnt, das Buch liest sich nahezu von allein. Aber aus all diesen Erzählsträngen hätte man locker mehrere Bücher machen können, vor allem Eddies Geschichte war mir dann fast zu viel des Guten und wirkte wie eine Erzählung in der Erzählung. Alles in allem ein sehr epischer, sehr amerikanischer Roman.

 

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