Rezension (4/5*) zu Long Bright River: Roman von Liz Moore

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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49
Sisters

Sie sind doch Schwestern, Michaela und Kacey, doch sie haben seit langer Zeit keinen richtigen Kontakt mehr. Mickey hat nach ihrem Schulabschluss bei der Polizei angefangen und nun über zehn Jahre später fährt sie immer noch Streife. So hoffte sie, ihre Schwester im Auge behalten zu können. Kacey ist irgendwann in die Drogensucht abgeglitten und Mickey sieht keine andere Chance, wie sie ihre Schwester schützen kann als durch die Straßen zu patrouillieren. Plötzlich jedoch ist Kacey auch von der Straße verschwunden und Mickey macht sich auf die Suche. Zur gleichen Zeit werden in Kensington, einem Stadtteil von Philadelphia, einige junge Frauen ermordet.

Viel unterschiedlicher könnten die Schwestern Mickey und Kacey nicht sein. Großgezogen wurden sie von ihrer Großmutter, denn ihre Mutter ist in jungen Jahren den Drogentod gestorben. Und macht sich Mickey große Sorgen um ihre jüngere Schwestern, aber auch die Schicksale der getöteten Frauen gehen ihr nahe. Neben der Suche nach Kacey beginnt Mickey auch in den Todesfällen zu ermitteln. Als Streifenpolizistin ist sie dafür eigentlich nicht zuständig, aber sie gewinnt den Eindruck, dass die Detectives kein großes Interesse an der Klärung der Mordfälle haben. Meist ist Mickey alleine unterwegs. Ihr ehemaliger Partner ist nach einer Verletzung im Dienst immer noch krankgeschrieben.

Ist es eine Familiengeschichte oder ein Kriminalroman? Wahrscheinlich ist es beides. Denn Mickey öffnet sich den Lesern und Leserinnen, indem sie sich erinnert. Wie war es als sie und Kacey zusammen aufwuchsen? Wie haben sie sich bis heute entwickelt? Und auch in ihr gegenwärtiges Leben gibt sie Einblicke. Ihre Suche nach der Schwester, aber auch nach Antworten. Daraus entwickelt sich eine Spannung, der man sich kaum entziehen kann. Die Familiengeschichte entwickelt sich zu einem Drama, während der Kriminalfall beinahe zum Thriller wird. Dazu erfährt man noch einiges über den arg gebeutelten Stadtteil Philadelphias, bei dessen Namen man zunächst nicht an Amerika denkt. Dieser Roman zeigt eine gelungene Mischung aus Information, Krimi und Familiengeschichte. Ein spannendes Gerne-Les-Buch.


 
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pengulina

Bekanntes Mitglied
22. November 2022
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68
Habe ich auch gern gelesen. Thematisch ist es wohl verwandt mit "Demon Copperhead", was hier wohl einige lesen oder gelesen haben.