Rezension Rezension (4/5*) zu Lange Schatten über der Côte d'Azur: Der achte Fall für Kommissar Duval (Kommi.

Bibliomarie

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10. September 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Lange Schatten über der Côte d'Azur von Christine Cazon
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Dunkle Vergangenheit

Der alte Friedhof “Le Grand Jas“ der Stadt Cannes ist über Jahrhunderte gewachsen, es gibt auch das Carré Israélite. Dort wird auf einem Gedenkstein ein junger Mann tot aufgefunden. Er wurde offensichtlich Opfer eines Verbrechens und da Simon Wolff, so hieß der Tote, Jude ist, ermittelt Kommissar Duval in alle Richtungen. Eine Spur führt auch zur alt eingesessenen Familie Bergerac, die seit Generationen angesehene Richter und Staatsanwälte stellte.

Ziemlich vermintes Gelände für Duval, der auch gleich den Druck seiner Vorgesetzten spürt. Aber natürlich lassen er und sein Team sich davon nicht abhalten.

Auch in ihrem achten Fall mit Kommsissar Duval hat Christine Cazon sehr viel südfranzösisches Flair eingebracht. Cannes, mit dem historischen Friedhof ist natürlich auch eine sehr schöne Kulisse. Der Fall führt sehr bald in die Geschichte der Stadt und zwar in die Zeit vor und während der deutschen Besatzung. Und auch wenn die Franzosen sehr stolz auf ihre Resistance sind, gab es ja auch eine andere Seite über die weniger gern gesprochen wird. Ob es nun vorauseilender Gehorsam war oder auch eine gewisse Nähe zur Ideologie der Nazis – davon möchte man heute nicht mehr sehr viel hören.

Aber nicht nur der Fall macht Duval zu schaffen, auch in seinem Privatleben geht es mehr als anstrengend zu. Er und seine Freundin Anne sind Eltern geworden und für Duval ist es eine große Umstellung, denn im Gegensatz zu früher, bei seinen inzwischen erwachsenen Kindern aus ersten Ehe, erwartet Anne wesentlich mehr Beteiligung von Duval.

Ich finde die Südfrankreich-Krimis von Christine Cazon immer sehr unterhaltsam und auch geschickt aufgebaut. Der Plot ist spannend, auch wenn man – zumindest in diesem Fall – schon früh eine Ahnung hat, wohin sich die Handlung entwickelt. Bei einem Serien-Kommissar entwickelt sich zwangsläufig eine gewisse Routine, die Autorin umschifft das ganz geschickt mit immer neuen Verwicklungen im Privatleben und gut recherchierten Hintergrund für ihre Krimi-Idee.

Abgerundet wird das noch mit einer Detailkarte des „Le Grand Jas“ im Umschlag, so kann man immer genau die Recherchen auf dem Friedhof verfolgen.

 

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