Rezension Rezension (4/5*) zu Kim Jiyoung, geboren 1982: Roman von Nam-Joo Cho.

schokoloko30

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26. August 2020
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Großraum Bonn
Ein feministisches Manifest

Hier geht es um Kim Jiyoung, die mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter in einer Wohnung in Seoul lebt. Sie lebt ein Hausfrauen- Dasein, was sie eigentlich nicht gewünscht . Sie entwickelt immer absonderliche Züge. Es wirkt so, als wenn Personen aus dem gemeinsamen Bekanntenkreis von ihr und ihres Mannes, sie in Besitz nehmen. Dann spricht sie wie diese Person. Ihr Mann ist geschockt und geht zum Psychiater und schildert diese Symptome seiner Ehefrau. Der diagnostiziert Depressionen und eine überlastete Ehefrau. Dann wird das Leben der Jiyoung chronologisch erzählt. Wie die frauenfeindlichen gesellschaftlichen Strukturen sie gehindert haben erfolgreich in der Schule und im Berufsleben zu sein. Wie sie durch die Schwangerschaft nicht mehr in der Lage war ihren Beruf nachzugehen und sie sich nach Aushilfsjobs umschaute, damit die Familie über die Runden kommt.

Eigene Meinung:

Viele Passagen wurden mit Fussnoten versehen, die die Glaubwürdigkeit der Geschichte untermauerten. Nämlich, dass Frauenfeindlichkeit ein strukturelles Problem in Südkorea ist. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Die Seiten flogen nur dahin und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Die Geschichte wurde sehr glaubwürdig erzählt und ich konnte mich gut mit der Protagonistin identifizieren. Ich hatte wirklich auch Mitleid mit ihr und dachte auf der anderen Seite ist es auch so in Deutschland. Nur das Ende war für mich nicht gut auserzählt worden. Irgendwie fehlte mir im letzten Kapitel noch etwas von der Protagonistin. Irgendwelche zusätzlichen Informationen.

Alles in Allem ein Must- Read!

 
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