Rezension Rezension (4/5*) zu Kapitäne!: Glaube, Liebe, Hoffnung: Seeleute erzählen ihre besten Geschichten .

R. Bote

Autor
20. Dezember 2014
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rene-bote.jimdo.com
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Spannende Erzählungen zwischen Abenteuer und Sachbuch

Klappentext:
Diese Kapitäne haben wütende Stürme überstanden und den Einschlag einer Monsterwelle. Sie prügelten sich in Havanna, desertierten auf dem Mississippi und strandeten in Wales. Sie legten sich mit einem russischen Kriegsschiff an und hatten einen blinden Passagier an Bord. Einer ist ein Held, der für seine Überzeugung ins Gefängnis ging. Einer ist die jüngste Frau Deutschlands auf der Brücke. Die Geschichten in diesem Buch sind wahr und abenteuerlich. Sie sind so vielfältig wie die See. Und sie werfen eine Frage auf: Was können wir von alten Kapitänen lernen? »Kapitäne« sammelt die Erinnerungen von 20 Seeleuten. Sie spielen weit draußen auf dem Meer, in Häfen und in der Vergangenheit. Geschichten, die echt sind und wahr und viel mehr erzählen als nur über das Leben an Bord. »Kapitäne« ist die dritte Anthologie mit Kapitänsgeschichten von Ankerherz. Ein Buch, das nach Salzwasser schmeckt.

Über den Autor (Quellen: stefankruecken.de, ankerherz.de, wikipedia):
Stefan Krücken (auch: Kruecken) wurde im April 1975 in Neuss geboren und startete seine Karriere als freier Mitarbeiter verschiedener Zeitungen im Rheinland. Er studierte Politische Wissenschaften, Germanistik und Anglistik in Köln. Er ist Mitbegründer und Verlagsleiter des Ankerherz-Verlags, der sich auf Literatur zu maritimen Themen spezialisiert hat. Mit Frau und vier Kindern lebt er in Hamburg.

Persönlicher Eindruck:
Das Buch ist eine Sammlung von Aufsätzen, von denen jeder die Geschichte eines Kapitäns erzählt. Dabei setzen die Erzähler, deren Berichte Stefan Krücken wiedergibt, sehr unterschiedliche Schwerpunkte: Die einen erstellen eher eine Chronik ihrer Zeit auf See, andere erzählen von einem einzelnen, herausragenden Erlebnis. Beides ist auf seine Art spannend und bekommt durch die Erzählung in der ersten Person eine gewisse Unmittelbarkeit. Für mich war allerdings nicht hundertprozentig zu erkennen, in welchem Maß Stefan Krücken selbst noch Hand an die Berichte gelegt hat, um sie sprachlich und im Hinblick auf die Erzählreihenfolge für sein Buch aufzubereiten.
Gemeinsam ist fast allen Geschichten, dass sie lange zurückliegen. Die meisten der portraitierten Kapitäne sind im Ruhestand, einige waren bei Veröffentlichung des Buches bereits verstorben; ihre Erlebnisse datieren schwerpunktmäßig in den 60er und 70er Jahren. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass ihre Erfahrungen mit dem heutigen Seemannsleben nur noch in Teilen vergleichbar sind, und mehrere von Stefan Krückens Gesprächspartnern haben erklärt, dass sie sich unter den heutigen Umständen nicht mehr für eine Karriere auf See entschieden hätten. Dadurch wandelt das Buch auf einem schmalen Grat zwischen Sachlichkeit und Verklärung, auch wenn immer wieder betont wird, dass die See gefährlich und tückisch ist und der Mensch auch heute noch weit davon entfernt, sie zu beherrschen.

 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
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Ich habe das Buch letztes Jahr meinem Schwiegervater geschenkt, der selbst zur See gefahren ist. Er hat es für sehr gut befunden (und das heißt bei ihm etwas!).
 

Wandablue

Bekanntes Mitglied
18. September 2019
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Brandenburg
Es wäre toll, wenn es etwas Vergleichbares über die heutige Seefahrerzeit gäbe. Insbesondere läse ich gerne etwas über die Schiffe, die mit ihnen havarieren und eine Ölpest erzeugen. Ob es ihnen wohl leid tut?