Rezension (4/5*) zu Himmelsfluss: Roman (Bobiverse, Band 4) von Dennis E. Taylor

Helios

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8. Oktober 2017
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Großartige Rückkehrs ins Bobiversum.

Inhalt: Hundert Jahre ist es jetzt her, dass Bender sich auf den Weg zu den Sternen gemacht hat. Seither haben Bob und die Klone nichts mehr von ihm gehört. Bob ist fest entschlossen, eine Expedition in den Deep Space zu organisieren, um herauszufinden, was mit Bender geschehen ist, doch er hat ein gewaltiges Problem: Inzwischen sind seine Klone in der 24. Generation. Manche von ihnen haben sich so verändert, dass sie gar nicht mehr er selbst zu sein scheinen. Sie haben ihre eigenen Pläne. Und so droht über Bobs Suchaktion ein Bürgerkrieg zwischen den Klonen auszubrechen.
Das hier ist ein Paradebeispiel für ein tolles Buch, das sich hinter einem schlechten Klappentext versteckt. Meine Erwartungshaltung war nämlich die Geschichte eines ausufernden Bürgerkriegs innerhalb des Bobiversums zu lesen, doch stattdessen geht es hauptsächlich um die Suche nach Bender, die Entdeckung einer Megastruktur und die Erforschung dieser. Der Bürgerkrieg ist nur eine Randnotiz, die der Suche eine zusätzliche Dramatik verleiht, aber eben nicht im Zentrum steht. Und das hat mir einfach sehr gut gefallen. Denn beim dritten Band hatte ich ja kritisiert, dass „das Element des Entdeckens und Erforschens viel zu kurz kommt“. Anscheinend war ich da nicht der Einzige mit dieser Kritik und der Autor hat sich das offensichtlich zu Herzen genommen, denn dieses Buch strotzt wieder davon und trifft voll meinen Geschmack. Ja, ich bin einfach nur begeistert.
Der Autor hatte ja eigentlich mit dem Bobiversum abgeschlossen und ein paar andere Bücher geschrieben, wie etwa Die Singularitätsfalle, doch diese waren weder kommerziell noch bei Kritikern ein Erfolg. Es herrschte also die berechtigte Angst, dass dieser vierte Band im Bobiversum nur nachgeschoben wurde, um einen weiteren Erfolg verbuchen zu können. Doch im Gegenteil fühlt es sich so an, als hätte der Autor nach vielen Jahren einfach eine Idee gehabt und ist deshalb in das bekannte Franchise zurückgekehrt, ohne Druck oder Zwang, einfach um eine neue Geschichte zu erzählen.
Das Ende ist wie bereits beim dritten Band zufriedenstellend und funktioniert als Abschluss der Buchreihe, lässt aber auch genug Möglichkeiten, um wieder hierher zurückzukehren und ich bin dann sicher wieder dabei.
Fazit: Sehr zu empfehlen.

 

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