Gerade saßen Goethe und Schiller noch bei der Frau Mama zum Tee, schon sind sie wieder in einen criminalistischen Fall verwickelt! Mysteriöse Mehllieferungen lassen vermuten, dass sich in Franckfurth eine Verschwörung anbahnt. Ein Glück, dass die scharfsinnigen Detective zur Stelle sind, um die Stadt vor einer Katastrophe zu bewahren.
In Franckfurth am Main geht es nicht mit rechten Dingen zu. Im Geheimen werden Boten in die Regimentsstädte entsandt und gleichzeitig riesige Mengen Mehl in die Stadt geliefert. Der Stadtrat ist verzweifelt, denn für den französischen Consul Napoleon Bonaparte muss es ganz so aussehen, als würde die Stadt einen Aufstand planen. Da bereits zwei Stadträte unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen sind und niemand weiß, wem noch zu trauen ist, werden die bewährten Ermittler Goethe und Schiller zu Rate gezogen. Doch die Nachforschungen gestalten sich schwieriger als gedacht. Vor allem, als eine gewisse brünette Baronin Goethe den Kopf verdreht und er darüber völlig vergisst, die Verbrecher aufzuspüren …Kaufen
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Wieder einmal müssen die zwei Heroen der deutschen Klassik die Arbeit an ihren dramatischen Werken unterbrechen um „criminalistisch“ zu ermitteln. Beide befinden sich in Frankfurt, um Mutter Goethe einen Besuch abzustatten, als sie vom Fürsten und vom Stadtrat um Hilfe gebeten werden. Seit einiger Zeit gibt es seltsame Vorfälle in der Stadt, die auch schon Todesopfer forderte. Man fürchtet sich vor Repressalien durch die napoleonischen Besatzer, sollte etwas davon nach draußen dringen.
Von den Geschehnissen erfahren wir durch die Notizen Schillers, der wie weiland Dr. Watson als Mitstreiter dem Genie zu Seite steht und der sich nicht wenig ärgert, wenn er die zweite Geige spielen muss. Immer wieder witzig, wenn die Eifersüchteleien in spitzen Wortgefechten enden und sie Schiller dann dem Leser weitergibt. Denn Schiller wendet sich als Chronist ganz bewusst an einen späteren Leser und vermittelt dadurch das Gefühl ganz persönlich angesprochen und dabei zu sein.
Der Autor nutzt als Stilmittel eine etwas altertümelnde Sprache, die ich mit großen Vergnügen gelesen habe. Dazu auch immer wieder eine gewollt historische Rechtschreibung, die aber nicht konsequent beibehalten wird. Das wäre dem heutigen Leser auch wohl zu mühsam. So aber gibt das diesem Buch eine ganz besondere Atmosphäre mit. Der Krimi ist dann auch weniger ein klassisch aufgebauter Kriminalfall, eher eine Politintrige, die die beiden Dichter auch mehr zufällig lösen.
Etwas ganz Besonderes ist die Aufmachung, gebunden in feines, seidig glänzendes Papier mit goldgeprägten Scherenschnitten und Frakturschrift wirkt es edel und klassisch. Auch bei der Nennung des Verlags freut man sich. Bei der G. J. Cottaschen Buchhandlung sind schon damals Goethes und Schillers Werke erschienen.