Sherlock Holmes und Doktor Watson reisen einen Tag vor Heiligabend, im Jahre 1882, auf dem Rückweg von einem erfolgreich abgeschlossenen Fall in einem Pferdeschlitten durch das ländliche England. Durch einen Unfall werden sie dazu gezwungen, in dem kleinen Örtchen Christchurch zu übernachten.
Dort hören sie des Nachts mysteriöses Glockengeläut und Orgelspiel, am nächsten Tag erfahren sie von einem Mord auf dem Friedhof. Der Täter, Richard Wellesley, ist geflohen und hat seine unglückliche Familie kurz vor dem Weihnachtsfest zurückgelassen.
Sherlock Holmes findet heraus, was wirklich passiert ist.
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Das Schöne an diesem Krimi ist es, dass Francis London diesen Fall tatsächlich in eine weihnachtliches Umfeld verlegt hat. Holmes ermittelt an Heiligabend und dem ersten Weihnachtsfeiertag. Weihnachten findet seinen sachlogischen Platz in der Handlung: Ein Mann wird des Mordes verdächtigt, er ist geflohen. Wie das nun so bei einem Krimis ist, der Detektiv hat den Verdacht, dass sich alles ganz anders abgespielt hat und nimmt seine Ermittlungen auf.
Die Sherlock Holmes Geschichten von Francis London verneigen sich stets vor Arthur Conan Doyle, Struktur und Aufbau sind klassisch, die Wortwahl tendiert zum altmodischen. Für mich, als Fan des traditionellen, ist diese Darstellung ein Genuss und passt insbesondere zu der Weihnachtszeit.
Die Spurensuche mit den dazugehörigen Dialogen ist Holmes-typisch brillant, Watson bewundert seinen Helden, dieser führt Watson mit der angemessenen Nachsicht durch den Fall und erklärt ihm die Zusammenhänge. Das alles ist wunderbar aufbereitet und wird den begeisterten Holmes-Leser erfreuen.
Die weihnachtlichen Aspekte sind in der Tiefe der (ohne es ironisch zu meinen) zu Tränen rührenden Emotion aus der Perspektive von Dr. Watson dargestellt und aus seiner Erfahrung in Afghanistan und dem ersten Jahr, das er mit Holmes verbringen durfte, abgleitet. Auch hier: Sehr gelungen, gut in die Geschichte integriert, aber natürlich aus der Arthur Conan Doyle Sicht unüblich.
Was ich an den Geschichten von Francis London sehr mag, ist, dass er keine abschweifenden und langweiligen Szenen beschreibt, durch die man sich durchkämpfen muss, bis endlich mal die Handlung weitergeht. Obwohl diese Geschichte für einen Holmes eher lang ist, hat sie keine erzählerischen Längen. Einige Szenen sind mir zu kurz und knackig geraten, da wäre doch ein bisschen mehr ausschweifen schön gewesen.
Ein gutes Buch, das in mir die Weihnachtsstimmung geweckt hat!
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