Rezension Rezension (4/5*) zu Eine Studie in Tintenblau: Herr Fuchs und Frau Elster ermitteln von Anja Steph.

utaechl

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28. Mai 2014
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Bremen, Germany
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Fuchs und Elster ermitteln

Ein faszinierender Mordfall, ein sich findendes Ermittlerteam und ein Hauch Steampunk. Ein gelungener Serienauftakt, bei dem man den zweiten Teil auf jeden Fall lesen muss.

Inhalt:
Elijah Fuchs wird als neuer Pfarrer in die Kleinstadt Bonpoint versetzt, in der seine Schwester als Polizistin arbeitet. Kaum angekommen darf er als Seelsorger bei Mordermittlungen mitwirken. Ein nicht gerade beliebter Mann wurde mit einem Federkiel erstochen und mit Tinte übergossen. Schnell wird Thea Elster verdächtigt, doch diese macht sich lieber selbst an die Ermittlungen, als zum Opferlamm zu werden. Wie gut, dass sie technisch begabt ist und sich um den mechanischen Arm des Pfarrers kümmern kann, der Beginn einer besonderen Zusammenarbeit.

Cover:
Mir gefällt das Cover sehr gut. Es passt zu Krimi und Steampunk, sieht edel aus und nimmt mit den Scherenschnitten des Ermittlerteams und der Feder die Thematik des Buches hervorragend auf. Die gewählte Schriftart gefällt mir ebenfalls sehr gut.

Setting und Stil:
Die Kleinstadt Bonpoint, in der Thea jeden zu kennen scheint, ist ein guter Handlungsort für die Kriminalgeschichte. Allerdings scheint sich dort die Steampunk-Era noch nicht ganz durchgesetzt zu haben, da es doch relativ wenig steamige Ereignisse gibt. Es geht vor allem um Elijahs mechanischen Arm. Da kann also in den nächsten Folgen ruhig noch mehr passieren, wenn es nach mir geht.
Anja Stephan beschreibt ein realistisches Kleinstadtleben, die Charaktere haben reichlich Platz, die Stadt zu erkunden und es gibt noch vieles, was zu entdecken bleibt.
Erzählt wird die Geschichte aus Elijahs und Theas Sicht, wobei Thea einen größeren Anteil hat und sie insgesamt auch die Hauptermittlerin ist, welche die richtigen Rückschlüsse zieht, während Elijah etwas durch seine Rolle als Pfarrer eingeschränkt ist.

Charaktere:
Mit Thea bin ich sofort warm geworden, genau wie mit Harriet, Elijahs Schwester. Ihre Sprache scheint mir etwas zu modern, womit ich mich aber schnell abgefunden habe. Mit Elijah habe ich da schon mehr Probleme gehabt. Er kommt neu in die Stadt und hängt halt eher von seiner Schwester und später Thea ab, die ihn mit in die Ermittlungen reinziehen und ihn als Pfarrer benutzen. Wenn man so will ist er eher der Watson zu Theas Sherlock. Ich hoffe, er wird in späteren Teilen noch seinen Weg finden, um die Handlung mehr zu tragen.

Geschichte:
Die Handlung hat es in sich, unzählige Verdächtige, ein Opfer, um den es niemand Leid ist und eine Mordwaffe, die spezieller kaum sein kann. Kein Wunder, dass da die Polizei alleine den Täter nicht finden kann. Da sich Fuchs und Elster noch nicht gefunden haben, gibt es noch nicht sehr viel Austausch miteinander und auch das Ende ist eher offen und wartet hoffentlich auf eine Klärung im zweiten Band.

Fazit:
Eine Studie in Tintenblau ist der gelungene Beginn eine Serie von Fällen für die Ermittler Fuchs und Elster. Mir haben viele Elemente gefallen, ich habe gerne mitgeraten und doch fehlen mir ein paar Kleinigkeiten, um alle meine Stirnfalten verschwinden zu lassen. Der Krimi hätte auch ohne Steampunk funktioniert und die Rollenverteilung ist dank der Titelunterschrift überraschend. Trotzdem habe ich gerne die Zeit in Bonpoint verbracht und werde auch genauso gerne wieder dahin zurückkehren.

 

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