Rezension Rezension (4/5*) zu Ein ehrenwerter Tod: Ein Triest-Krimi (Commissario-Benussi-Reihe, Band 4) von .

Bibliomarie

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10. September 2015
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Schöner Triest-Krimi

Bei diesem Krimi hat mich das Titelbild sofort angesprochen und zum Lesen verführt!
Dass es eine Reihe ist, wusste ich anfangs nicht und hat mich auch überhaupt nicht gestört, der Krimi steht ganz eigenständig da und ich hatte nie das Gefühl, dass mir Kenntnisse aus den Vorgängerbänden fehlten.
Eine junge ukrainische Frau, die als Pflegerin arbeitet, wird übel zusammengeschlagen. Elettra Morin und Valerio Gorgiulo werden mit dem Fall betraut. Ihr Chef, Commissario Benussi, ein Misanthrop wie er im Buch steht, ist durch einen leichten Herzinfarkt außer Gefecht gesetzt und die ärztlich verordnete Diät und Abstinenz macht ihn noch unleidlicher.
Aber der Überfall steht nicht allein, als eine exzentrische Amerikanerin mit durchgeschnittener Kehle gefunden wird und auch noch ein brutaler Überfall auf die Arbeitgeber der jungen Ukrainerin stattfinden, haben Elettra und Valerio alle Hände voll zu tun.
Die Handlung ist interessant komponiert. Eingestreute kursive Tagebucheinträge verweisen auf eine historische Spur, die sich erst im Lauf des Buches ganz enthüllt. Wobei der Leser dadurch immer einen Wissensvorsprung vor den Ermittlern bekommt, was die Spannung erhöht. Der Plot ist gut aufgebaut, die Verdachtsmomente und Hintergründe schließlich sich langsam zum Kreis, auch wenn die Zahl der Verdächtigen überschaubar ist und sich für mich schon früh ein Motiv ergeben hat, bleibt die Entwicklung spannend.
Natürlich fehlt auch nicht die Triester Atmosphäre, das rundet den Hintergrund des Kriminalromans besonders gut ab und ich mag es immer gern, wenn Handlungsorte und Landschaft dem Buch ein regionales Flair geben.
Zwei Personen fand ich etwas überzeichnet, bei Benussi wirkt die Unleidlichkeit schon zu viel und Gaia Cortona ist fast zur Karikatur geworden. Meine Befürchtung, dass das Privatleben der Inspektorin Elettra und des Inspektors Valeria zu viel Raum einnimmt, denn beide sind nicht nur enge Kollegen sondern auch ein Liebespaar mit Beziehungsproblemen, hat sich dann im Lauf des Romans verflüchtigt. Es blieb ein amüsanter Sidekick
Mein Fazit: ein grundsolider und gut geschriebener Krimi, der sich zu lesen lohnt.


 

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