Rezension Rezension (4/5*) zu Drei mal wir von Laura Barnett.

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.868
7.757
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Buchinformationen und Rezensionen zu Drei mal wir von Laura Barnett
Kaufen >
Ein Augenblick kann alles verändern...


Eva und Jim sind neunzehn und Studenten in Cambridge, als sie sich zum ersten Mal begegnen. Eine Fahrradpanne führt die beiden zusammen. Was dann passiert, wird den Rest ihres Lebens bestimmen...

In drei unterschiedlichen Versionen ihrer Zukunft kommen und gehen Partner, wird Eva eine berühmte Schriftstellerin und hängt Jim seinen Job als Anwalt für die Kunst an den Nagel. Doch ob in London, New York oder Rom, immer wieder kreuzen sich ihre Pfade. In all den Jahren findet die Liebe einen Weg, von den ersten drei Treffen bis hin zum Finale: Drei Liebesgeschichten, ein Paar.

Zu Beginn aller drei Versionen steht die erste Begegnung von Eva und Jim als junge Studenten, die jedoch jedesmal ein wenig anders verläuft - und damit den Anfang von jeweils ganz verschiedenen Lebenswegen zeichnet. Die Erzählung beginnt im Jahr 1958 und endet 2014, und abschnittsweise werden immer abwechselnd Version 1, 2 und 3 präsentiert, die sich in Ablauf und Konsequenzen doch sehr voneinander unterscheiden.

Den Ansatz - was wäre wenn - fand ich ausgesprochen spannend. Wie wenig es doch mitunter braucht, damit ein ganzes Leben womöglich komplett anders verläuft als es das unter ein klein wenig anderen Umständen der Fall gewesen wäre. Den Aufbau allerdings fand ich doch recht anspruchsvoll, und mir fiel es zuweilen tatsächlich schwer, die drei Erzählungen auseinander zu halten und nach dem Einschub der beiden anderen Versionen wieder problemlos an der dritten anzuknüpfen.

Hier kann man doch sehr leicht den Überblick verlieren, zumal es häufig auch recht große Zeitsprünge gibt. Dabei stellten die drei verschiedenen Sprecher (Richard Barenberg, Philipp Schepmann, Uve Teschner) für die drei unterschiedlichen Versionen für mich keine wirkliche Hilfestellung dar. Doch die Erzählung selbst in ihrem getragenen, unaufgeregten und eher distanzierten Schreibstil hat mir dann wieder gut gefallen.

Dieses Debüt der britischen Autorin besticht nicht durch Spannung oder mitreißende Charaktere. Aber es bietet ein interessantes Gedankenspiel, das mich in der ungekürzten Hörbuchversion (13 Stunden und 40 Minuten) durchaus in seinen Bann ziehen konnte.

Ich bin jedenfalls neugierig geworden auf weitere Werke von Laura Barnett...


© Parden