Rezension (4/5*) zu Die Wächterinnen von New York: Roman von N. K. Jemisin

Luzia Strange

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1. April 2022
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Buchinformationen und Rezensionen zu Die Wächterinnen von New York: Roman von N. K. Jemisin
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Anmerkung: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar bekommen.
Äußerliche betrachtet finde ich das Buch sehr ansprechen, der Glitch-Effekt der New Yorker Skyline weckt Interesse und deutet, ebenso wie die Tentakel, auf das fantastisches Genre hin.

Das Buch wird aus dem Standpunkt des allwissenden Erzählers wiedergegeben. Dabei wechseln die Perspektiven der Hauptcharaktere. Den Schreibstil empfand ich als angenehm und mochte die Gedanken oder Informationen, die in Klammern gesetzt wurden. Übersinnliche Handlungen wurden verständlich erklärt, so, dass man sich davon gut ein Bild machen konnte.
Die Sprache ist außergewöhnlich. Ich würde sie, als eine wunderbare Mischung aus Kraftausdrücken und anspruchsvoller Formulierungen bzw. Fachbegriffen beschreiben.

Die Dialoge habe ich hin und wieder als anstrengend oder steif empfunden. Besonders die mit der feindlichen Bedrohung haben für mich die Spannung ausgebremst. Jedoch möchte ich positiv hervorheben, dass die Motive der Antagonistin verständlich erklärt werden und durchaus plausibel erscheinen. Spannende Szenen und der Wettlauf gegen die Zeit konnten die Langeweile, die bei den Dialogen teilweise aufkam, wieder wettmachen.

Zu den Charakteren: Diese sind alle auf ihre Art einzigartig und (so gut wie ausnahmslos) divers gezeichnet. Besonders angetan, hat es mir Bronca, die Verkörperung der Bronx, die von ihren Kolleginnen liebevoll „Old B“ genannt wird. Obwohl sie nicht mehr die Jüngste ist, hat die Lenape nichts von ihrer Kämpfernatur verloren. Ihre taffe Art und ihren Sinn für Humor, haben dafür gesorgt, dass sie sich als meine Lieblings Charakterinn herauskristallisiert hat.
Ebenso positiv im Gedächtnis geblieben, ist mir den Avatar. Bei ihm war es seine Weltanschauung, sein künstlerisches Wesen und seine Energie, die ihn zu einer absolut liebenswerten Figur machen. Ein weiteres Highlight waren die Einblicke in eine parallel Welt, in der die Avatare ihre Stadtteile verkörperten.

Nun zu einem Aspekt, der mir negativ aufgefallen ist. Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, ob es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, da die erste Hälfte des Buchs, stark auf die Vorstellung der Charaktere fokussiert ist. Davon ist allerdings auf dem Klappentext keine Rede. Als Leser würde ich mich allerdings freuen, zu wissen, worauf ich mich einlasse. In diesem Fall ist „Die Wächterinnen von New York“ der erste Band einer Trilogie.
Insgesamt konnte ich in die Lektüre eintauchen und
bei spannenden Szenen mit fiebern. Die Charaktere haben die Story enorm aufgewertet und für mich lesenswert gemacht. Eine Empfehlung für alle, die Urban Fantasy mögen, und die Leseprobe ansprechend finden.

 

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