Rezension Rezension (4/5*) zu Die Totenbändiger - Band 15: Nachwirkungen von Nadine Erdmann.

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
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49
Niederrhein
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Aufatmen?

Nach den turbulenten Ereignissen gibt es für alle Londoner viel zu verarbeiten. Auch für die Hunts stehen bange Stunden ins Haus, obwohl sie doch eigentlich einen kühlen Kopf bräuchten, um nach den neusten Erkenntnissen rund um Cornelius Carlton ihr weiteres Vorgehen zu planen. Aber kann man diesen gefährlichen Mann überhaupt noch stoppen?

Band 15 der Reihe um die Totenbändiger ist nach den Turbulenzen im vorherigen Band erwartungsgemäß etwas ruhiger gehalten. Es vergehen etliche Seiten, bevor klar ist, ob die Hunts nach dem fürchterlichen Terror-Anschlag an der Schule ihrer Kinder nun aufatmen können oder nicht - und beim Lesen kann man hier so richtig mitfiebern und -leiden.

Neben den Geschehnissen um die / bei den Hunts erfährt der Leser / die Leserin aber auch wieder einiges über die Pläne des fiesen Leiters der Akademie. Nadine Erdmann scheint es ein besonderes Vergnügen zu bereiten, diesen Antagonisten Carlton, der u.a. den Vorsitz seiner Gilde im Stadtrat anstrebt, zu zeichnen und seine wahren Charakterzüge immer deutlicher hervortreten zu lassen.

Wie geschickt Carlton überall seine Fäden zieht, sich im Hintergrund auf miese Art Vorteile zu verschaffen weiß und auf sein großes Ziel hinarbeitet ohne Rücksicht auf Verluste, sich im Vordergrund aber gleichzeitig als Wohltäter aufspielt und sich feiern lässt. Unglaublich. Und - wirklich politikerlike - dabei ständig alle Tatsachen verdreht, sich smart und weltoffen gibt und das Gegenteil von dem behauptet, was er eigentlich denkt, irre. Carltons neuester Schachzug verschaffte mit beim Lesen richtiggehend eine Gänsehaut - und alle rennen ins offene Messer... Ob die Hunts dem noch Einhalt gebieten können?!

Doch es geht in diesem Band nicht NUR um emotionale Dramen und strategisches Positionieren, was ich durchaus begrüßt habe. Bei ihrer fieberhaften Suche nach dem Haus, in dem Carlton die Vorbereitungen zur Erschaffung eines dunklen Zwillings trifft, stoßen Gabriel, Matt und Cam auf eine eher seltene Art von Geistern. Diese haben es in sich, denn hier helfen alle den Totenbändigern zur Verfügung stehenden Mittel nichts. Spannend! Nun ja - für mich sogar fast zu spannend, denn das hatte was von einem Gruselfilm. Und dabei halte ich mir immer die Augen zu, wenn ich denn mal an einen gerate - und das ist erfahrungsgemäß eher schwierig beim Lesen...

Alles in allem mal wieder ein gelungener Band, ein Wundenlecken nach den Turbulenzen der vorherigen Folge, und ein letztes Luftholen vor dem großen Finale der zweiten Staffel. Ich bin gespannt!


© Parden