Rezension (4/5*) zu Die Schuld, die uns verfolgt von Alexander Oetker

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Die Schuld, die uns verfolgt von Alexander Oetker
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Sie sind schon seit ein paar Jahren verheiratet und haben eine große Tochter. Die Polizeikommissare Adam Schmidt und Linh-Thi Schmidt sind privat ein Team, beruflich gehen sie allerdings getrennte Wege, sie als Polizeioberkommissarin in Rheinsberg in Brandenburg, er als Kriminalhauptkommissar in Berlin. Doch eines Morgen klingeln ihr Diensttelefone fast gleichzeitig. Adam wird wegen einer mutmaßlichen Kindesentführung nach Berlin gerufen und Linh-Thi wegen eines möglichen Banküberfalls nach Rheinsberg. Beide machen sich sofort auf den Weg. Ein verschwundenes Kleinkind muss schnellstmöglich gefunden werden und bei einem Banküberfall gilt es schlimmeres zu verhindern.

Ein ungewöhnliches Team bilden der Berliner Adam Schmidt und seine Frau Linh-Thi in ihrem ersten Fall, die vietnamesische Wurzeln hat. Sie haben sich schon vor Jahren kennengelernt, unter Umständen, die sie lieber nicht direkt geheimhalten, aber doch so ähnlich. Damals ging es um Familienbande. Und beim heutigen Fall? Für die Eltern des verschwundenen Kindes mit Sicherheit. Und welche Motive gibt es für einen Banküberfall? Das muss etwas genauer untersucht werden, obwohl Geld hier wahrscheinlich das offensichtlichste Motiv ist. Immer wieder erinnern sie die Kommissare an ihre Vergangenheit. Ihre Begegnung war schon ein Grund dafür, dass Linh-Thi später zur Polizei gegangen ist.

Dieses Hörbuch wird gekonnt vorgetragen von Simon Jäger, der es bestens versteht, die Akteure lebendig erscheinen zu lassen. Ein kleines Manko bei Hörbüchern kann sein, dass Schreibweisen von Namen nicht so klar sind und nach Rückblenden sehr aufmerksam zugehört werden muss, damit man die Rückkehr in die Gegenwart nicht verpasst. Das hält einen aber nicht davon ab, das Gehörte gespannt zu genießen. Auch der Kriminalroman an sich wartet mit ausgesprochen spannenden Momenten auf. Die persönliche Geschichte der Kommissare ist dabei schon speziell und vermutlich ein Aufhänger für eine Rahmenhandlung, die noch über etliche Fälle weitergesponnen werden kann. Die Nachforschungen, die die Kommissare anstellen, nachdem sei in ihre Dienststellen gerufen werden, bergen etliche Wendungen, mit denen sicher nicht zu rechnen war. Genau das ist es, was zum Lesen motiviert, und die Neugier auf den Schluss hält einen jederzeit bei der Stange.