Rezension Rezension (4/5*) zu Die Rose der Welt: Roman von Peter Prange.

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Die Rose der Welt: Roman von Peter Prange
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Die Weltgeistlichen

Paul und Robert sind fast wie Brüder aufgewachsen. Ihr großer Traum ist es an der noch neuen Universität von Paris zu studieren. Sie wollen sich immer unterstützen und helfen. Einige Zeit später im Jahr 1229 haben sich einige andere Entwicklungen ergeben. Robert steht tatsächlich kurz davor sein Studium zu beenden. Paul dagegen betätigt sich als Kopist, dass heißt er lässt von etlichen Schreibern die Werke der großen Philosophen oder auch der Magister der Universität abschreiben und bietet seine Produkte zum Verkauf an. Davon lebt er mit seiner Frau Marie sehr gut, er hat es geschafft, ein Haus mit Glasfenstern zu kaufen. Doch wie an jeder Uni schlagen die Studenten beim Feiern manchmal über die Stränge und daraus entwickelt sich ein Streit, durch den schließlich sogar das Bestehen der Universität bedroht sein könnte.

Die Geschichte der Freunde Paul und Robert bildet den Hintergrund zur Beschreibung der Anfangsjahre der Universität von Paris. Es geht mitunter hoch her im Studentenviertel und mit ihren ausufernden Feiern rufen die Studenten den Unwillen des Klerus und der Obrigkeit auf sich. Es soll ein Exempel statuiert werden, um klar zu machen, dass nicht alles erlaubt ist. Doch einige der Magister schlagen sich auf die Seite der Magister.

Historisch belegte Ereignisse verknüpft Peter Prange wie man es von ihm kennt mit fesselnden Geschichten, die wie aus dem Leben gegriffen scheinen. Die Freundschaft Pauls und Roberts bildet ein zentrales Thema. Doch auch die Erlebnisse Roberts während des Studiums und Pauls mit seiner Kopierwerkstatt werden beleuchtet. Ihre Wünsche und Ziele, Gefühle und Hoffnungen, ihr Streben nach Höherem lassen den Leser mitfiebern und an dem Schicksal der beiden jungen Männer teilhaben. Spannend und informativ sind auch die Begebenheiten um die Pariser Universität. Auch damals schon ging es in der Uni hoch her, doch anders als heute hatten die Entgleisungen der fröhlichen Studenten ernstere Auswirkungen als heute. Dieser fesselnde Roman Peter Pranges lädt ein, ein wenig selbst zu recherchieren und sich ein Bild der frühen Jahre der Sorbonne zu verschaffen, ein Bild des Aufbruch, der Freiheit der Lehre, der Unabhängigkeit von Staat und Kirche.