Rezension (4/5*) zu Die Passage nach Maskat: Kriminalroman von Cay Rademacher

katharina.51

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22. Februar 2023
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Spannungsgeladen und stilvoll

Theodor Jung, ein Berliner Fotoreporter, macht in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, mit seiner Frau Dora eine Reise in den Orient.
Doras Eltern, eine reiche Hamburger Familie, die mit Gewürzen handelt, hat
die jungen Eheleute eingeladen zu der Seereise auf dem Luxusdampfer
"Champollion" von Marseille nach Ägypten, durch den Suezkanal bis nach
Maskat im Oman.
Theodor ist nicht ganz so begeistert von Seereisen, da er den Untergang des
U-Bootes U68 unter General Dönitz nur knapp überlebt hat und seither das
Gefühl in sich trägt, dass er im Meer seinen Tod finden wird.
Gleich am zweiten Tag der Reise auf dem Schiff, beginnen geheimnissvolle und beängstigende Vorgänge Theodor zu verwirren.

Der Autor versteht es durch seine schöne Sprache den Leser mitten hinein zu locken in seine Geschichte mit ihren treffend inspirierten Bildern und Beschreibungen, denen es auch an Poesie nicht fehlt. Spannenden Charakteren geht er bis auf den Grund, Wissen verpackt er brillant.
Auf die unterhaltsamste Weise ist man mittendrin in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts, in den politischen und kulturellen Strömungen, in
Gesinnungen und Denkarten der Zeit.
Zu schätzen ist auch das Nachwort des Autors.

Das Cover des Buches passt genau in die Zeit, sehr erfreulich ist die geographische Karte auf seiner Innenseite.

Ein Fehler hat sich im Text eingeschlichen, S. 247 ist von Talg und Talgstaub die Rede, wobei Talk, Talcum, Talkstaub gemeint ist. Zwischen beiden besteht
ein riesiger Unterschied. Talg ist ein Tierfett, Talkum eine Magnesiumsilikat-Verbindung.

 
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