Rezension Rezension (4/5*) zu Die letzte Geliebte: Hollywood 1923: Hardy Engels dritter Fall (Hollywood - Ha.

wal.li

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1. Mai 2014
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Hollywoodland

Der bekannte Schauspieler Wally Reid ist zu Beginn des Jahres 1923 an seiner Drogenabhängigkeit gestorben. Seine Witwe Dorothy muss sich zur Ikone der Hollywood-Magnaten machen, einen unsäglichen Film bewerben und sie darf nichts dazu sagen, welchen Zwängen Wally beim Dreh seiner Filme ausgesetzt war. Doch Dorothy hat genug, sie will, dass Will Hays, der Chef der Produzentenvereinigung, endlich bekommt, was er verdient hat. Dazu soll der deutschstämmige Privatdetektiv Hardy Engel herausfinden, ob und wenn ja, was Hays zu verbergen hat. Für Hardy Engel beginnt eine Suche nach Details, die Hinweise zutage fördert, mit denen keinesfalls zu rechnen war.

In seinem dritten Fall lernt Hardy Engel wahrlich Höhen und Tiefen kennen. Es ist eine schwierige Zeit in Hollywood, ein Film nach dem anderen wird gedreht. Nach der Produktion des Films „The Birth of a Nation“ erleben rassistische Vereinigungen regen Zulauf. In Los Angeles gibt es Mitbürger, die für die Gleichberechtigung aller eintreten, aber auch solche, die davon gar nichts halten. Klar ist für Hardy Engel, dass Will Hays seinen Schauspieler gezwungen hat, immer weiterzuarbeiten, bis dieser erschöpft und drogenabhängig starb. Wally Reids Witwe will Rache, Hays soll dafür bezahlen müssen. Und es soll sich etwas ändern in der Stadt der Engel.

Die frühen 1920er in Kalifornien scheinen doch recht weit weg. Wie überraschend ist es da, welch brisante und auch heute aktuelle Themen der Autor aufgreift. Aus historisch belegten Ansätzen formt Christof Weigold einen spannenden und informativen Kriminalroman. Wobei einem während der Lektüre durchaus manchmal der Atem stockt. Nicht nur um einen Sündenpfuhl scheint es sich bei Stadt Los Angeles zu handeln, sondern auch um einen Schauplatz für politische Intrigen. Es ist schon ein Dickicht, welches Engel zu lichten versucht. Ein ums andere Mal nutzt man nach dem Lesen auch andere Informationsquellen, um erstaunt festzustellen, dass nicht so viel und schon überhaupt nicht alles erfunden ist. Hardy Engel und seine Polly bilden einen fiktionalen Rahmen für einen packenden Rückblick in eine Vergangenheit, deren Themen auch heute noch oder gerade wieder aktuell sind.

4,5 Sterne

 

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