Rezension Rezension (4/5*) zu Die Eishexe von Camilla Läckberg

liesl06

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27. November 2017
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Buchinformationen und Rezensionen zu Die Eishexe von Camilla Läckberg
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Ein spannender Fall aus Fjällbacka

Vorab: Dieses ist mein erstes Buch von Camilla Läckberg. Am Anfang hatte ich ziemliche Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu kommen. Zu viele Menschen bzw. Bewohner aus Fjällbacka, die mir den Einstieg sehr schwer gemacht haben. Jeder hat seinen eigenen Handlungsstrang und seine eigenen Probleme. Ich musste mich regelrecht durch die Seiten quälen, was wirklich selten bei mir ist. Lesen soll Spaß machen und das war dieses Buch bis Seite hundert für mich leider nicht. Ich wollte die Geschichte aber unbedingt beenden. Aus der örtlichen Bücherei habe ich mir desswegen das Hörbuch entliehen und habe so weitergemacht. Die Sprecherin macht einen guten Job wie ich finde und das Buch scheint auch nicht so viel gekürzt zu sein. So vorgelesen kam ich viel besser in die Geschichte herein. Nach einiger Zeit kommen auch die verschiedenen Handlungsstränge zusammen und ergeben ein großes Gesamtbild.
Dieser neue Roman aus Fjällbacka bietet wirklich alles. Ein kleines Mädchen ist von einem abgelegenen Hof verschwunden. Genau auf diesem Hof war vor dreißig Jahren schon mal eine Vierjährige verschwunden und tot aufgefunden worden. Der Fall sorgte damals in ganz Schweden für Aufruhr, da die Mörderinnen zwei Teenager waren. Doch jetzt scheint sich das ganze zu wiederholen. Und ausgerechnet jetzt sind die beiden Täterinnen von damals wieder im Ort. Ist das alles ein Zufall oder steckt ein weiterer perfider Plan der beiden dahinter. Dieses Rätsel gilt es für die örtliche Polizei zu lösen. Als hätten sie damit nicht schon genug zu tun, gibt es auch noch Probleme in der Flüchtlingsunterkunft. Die Geflüchteten finden den Anschluss an die Gesellschaft nicht so richtig und die Bürger von Fjällbacka wollen auch nicht wirklich was mit ihnen zu tun haben. Dann steht auch noch ein junger Familienvater im Verdacht, etwas mit dem Tod des verschwundenen Mädchens zu tun zu haben. Nach einem anonymen Hinweis gerät er ins Visier der Polizei. Doch schnell stellt sich heraus dass er unschuldig ist und ihm die Tat jemand anhängen will. Als dann das Heim der Familie bei einem Anschlag angezündet wird, steht ganz Fjällbacka Kopf.
Als wäre das nicht schon genug erfährt man in Rückblenden auch noch die Geschichte einer jungen Witwe im siebzehnten Jahrhundert. Sie lebt mit ihrer Tochter nach dem Tod ihres Mannes auf dem Hof ihrer Schwester. Der Schwager ist der örtliche Pfarrer. Die junge Frau scheint Gefühle für ihren Schwager zu entwickeln und auch dieser ist der jungen Frau gegenüber nicht abgeneigt. Doch die Lage spitz sich zu als die Schwester etwas von dem Verhältnis mitbekommt und sie beschuldigt ihre Schwester eine Hexe zu sein. Ein tragisches Ende scheint auf die junge Frau zuzukommen, in einem Zeitalter, in dem die Hexenverfolgung hohe Wellten schlägt und das ganze Dorf darauf aus ist, die Hexe zu enttarnen und ihr den Prozess zu machen.
Dann kommt noch ein harter Fall von Mobbing unter den örtlichen Teenagern zum Vorschein der ein sehr tragisches Ende hat.
Allen in allem ein guter Krimi, der seine Schwächen vor allem in der länge und den aufgepusterten Storylines hat. Die Geschichte mit der Hexenverfolgung hätte man komplett streichen können meiner Meinung nach. Sie hat das Buch nur unnütz in die länge gezogen, zumal der Zusammenhang zum aktuellen Fall jetzt auch nicht so der Knaller war. Nach meinen Startschwierigkeiten die ich hatte, hat sich das Buch doch noch gut gewandelt :)