Rezension Rezension (4/5*) zu Der Sandmann: Die tödliche Spur des Adolf Seefeldt von Susann Anders.

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30. April 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der Sandmann von Susann Anders
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Psychogramm eines Serienmörders

Bei “DER SANDMANN: DIE TÖDLICHE SPUR DES ADOLF SEEFELDT” von Susann Anders handelt es sich um eine Geschichte mit realem historischen Hintergrund.
Adolf Seefeldt lebte von 1870 – 1936, verurteilt und hingerichtet als Serienmörder. Ihm wurden der Missbrauch und die Ermordung von mindestens 12 Jungen zur Last gelegt. Um die Todesursache der Jungen ranken auch heute noch einige Theorien, die sich aber schlussendlich nicht beweisen lassen.

Susann Anders spinnt um das Wirken von Adolf Seefeldt und den Ermittlern eine Geschichte, die sich recht nah an den belegbaren Fakten orientiert.

Hinsichtlich der Motivation und der Gedankengänge des Serienmörders entwickelt die Autorin ein spannendes Psychogramm. Sie schafft es, dem Serienmörder ein durchaus menschliches Antlitz zu geben. An manchen Stellen ertappt man sich sogar dabei, Mitleid mit ihm zu empfinden.

Durch verschiedene Rückblenden lernt der Leser Adolf Seefeldt immer besser kennen und lassen seine Gedankengänge ein Stück weit nachvollziehbarer werden. Die Tatsache, dass diese Rückblenden nicht chronologisch angeordnet sind, führt dazu, dass die Aufmerksamkeit des Lesers nicht nachlässt. Wenn sie dann auch noch situativ an der richtigen Stelle gesetzt sind, wie in diesem Buch, ist das ein absolut gelungener Kniff.

Der Schreibstil ist durchgängig gefällig und die Dialoge dem Zeitalter angemessen. Das Einzige, worüber ich gestolpert bin ist die Monatsangabe “Jänner” zu Beginn mancher Kapitel. Obwohl sich die Geschichte im nordostdeutschen Raum abspielt, kann die Autorin hier ihre Herkunft nicht verleugnen.

Wenn von Beginn an über den Ausgang der Geschichte kein Zweifel besteht, und man trotzdem begierig das Buch zu Ende liest, dann ist es aus meiner Sicht sehr gelungen. Und das ist bei “DER SANDMANN: DIE TÖDLICHE SPUR DES ADOLF SEEFELDT” definitiv der Fall gewesen.

von: Renate Bergmann
von: Gunnar Engel
von: Lisa Straubinger