Rezension (4/5*) zu Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein von Emily Winsto

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein von Emily Winston
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St. James Cottage

Die Idee ihres Chefs, im beschaulichen Shaftesbury eine Filiale der Partnervermittlungsagentur zu eröffnen, sieht Penelope St. James als tolle Karrierechance. Vielleicht kann sie sogar Partnerin werden. Natürlich ist es auf dem Land nicht mit London vergleichbar. Diese Ruhe, der fehlende Handyempfang, kein Internet, Tierhaare vom der Tierarztpraxis nebenan - Penelope könnte die Wände hochgehen. Aber Aufgeben gibt es nicht. Und der Tierarzt und seine kleine Tochter sind supernett. Und ihr kleines Lädchen wird schnell zu Anziehungspunkt für die Dorfbewohner. Allerdings nicht, weil sie einen neuen Partner suchen, sondern weil die wildesten Gerüchte darüber kursieren, was Penelopes wahre Tätigkeit sein könnte.

Dies ist der erste Band einer neuen Cozy Crime Reihe um Penelope St. James und ihr Team in Shaftesbury. Es ist schon ein kleiner Kulturschock von London aufs Land. Das beginnt schon mit den nicht vorhandenen Läden für schicke Klamotten, die sich Penelope sonst gerne mal gönnt. Doch das Landleben hat auch Vorteile. Die gute Luft, der nette Tierarzt und irgendwie ist Penelope schneller im Dorfleben eingebunden als sie angenommen hätte. Nur mit dem Vermitteln von neuen Partnern gestaltet es sich schwierig. Ein paar Konten hat sie angelegt, doch scheinen sich die Paare eher durch kleine Andeutungen Penelopes gelenkt selbst zusammenzufinden. Das bringt natürlich nicht so viel ein.

Dies ist ein Roman, bei dem der Funke überspringt. Penelope St. James, die sich mit ihren Ideen ins Gemeindeleben stürzt, wird bald eine echte Sympathieträgerin. Tierarzt Sam Bower und seine altkluge Tochter Lily tragen ein Übriges dazu bei, das Lesevergnügen zu vergrößern. Dass der Fall, der den Roman zu einem Krimi machen soll, nur am Rande vorkommt, ist dem nicht abträglich. Dieses neue sich Einfügen in eine neue Umgebung ist so spritzig und witzig geschildert, dass man sich laufend amüsiert. An einem Punkt fragt man sich zwar, wovon Penelope leben will, wenn sie keine Abschlüsse tätigt. Aber möglicherweise gibt es für sie in den nächsten Büchern noch andere berufliche Möglichkeiten. So bleibt man gespannt. Ansonsten ist der unter Pseudonym schreibenden Autorin ein wunderbarer Reihenstart gelungen. Davon darf es gerne noch mehr geben.


 

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