Rezension Rezension (4/5*) zu Der Fall Moriarty von Anthony Horowitz

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HoldenCaulfield

Gast
Buchinformationen und Rezensionen zu Der Fall Moriarty von Anthony Horowitz
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Inhalt:
Während Sherlock Holmes nach seinem Kampf mit Professor Moriarty für Tod erklärt ist und die Welt ihn betrauert, stellen die Behörden den Tod Moriartys fest. Inspektor Jones, seines Zeichens ein großer Holmes Verehrer ist vor Ort, da er sich ein eigenes Bild machen möchte. Außerdem glaubt er das Moriarty seine eigenen Gründe hatte ausgerechnet in der Schweiz auf Holmes zu treffen. Gemeinsam mit Frederick Chase, einem Amerikaner der für die berühmte Pinkerton Detektei arbeitet beginnt er seine eigenen Spuren zu verfolgen. Dabei finden sie bald heraus das durch Moriartys Ableben die Londoner Unterwelt ihres Kopfes beraubt ist, aber ein potentieller Nachfolger seine Leute schon zusammentrommelt. Devereux scheint Moriarty in nichts nach zu stehen und dabei ebenso schwer zu fassen. Die beiden Ermittler merken jedoch schnell das sie ihm langsam gefährlich nahe kommen. Denn gleichzeitig passieren mehrere Morde und bald sieht es so aus als ob auch die beiden Männer in immer größerer Gefahr schweben. Zu Mal niemand weiß wie Devereux aussieht, denn wie schon Moriarty selbst, tritt er nur höchst selten in Erscheinung und lässt lieber andere für sich arbeiten...

Meine Meinung:
Als jemand der sich als Nicknamen auch schon mal gerne den Namen Mrs. Moriarty verpasst, war es natürlich fast schon selbstverständlich das ich diesen Roman lesen würde. Außerdem interessiert mich einfach jeder Roman der irgendwie im ganzen Sherlock Holmes Universum angesiedelt wird.
Und da ich Das Geheimnis des weißen Bandes auch mochte, stand der Lektüre kaum etwas im Wege.

Insgesamt bin ich aber nicht richtig zufrieden. Obwohl die Ausgangsituation eine recht schlaue ist, denn Horowitz bedient sich Figuren wie Jones und ... und hat damit eine Basis, die es ihm erlaubt recht frei zu erzählen weil er sich nicht an Strenge Vorgaben halten muss, die von Doyles Seite schon gegeben sind. Er kann also von vorneherein die Handlung ganz anders aufbauen. Auch die Interpretation von Moriarty bleibt recht frei in seiner Hand, da man eigentlich über Moriarty praktisch nichts weiß. Er bleibt im Original sehr sehr schwammig und ominös geheimnisvoll.
Das Gespannt Jones und Chase war schnell aufeinander eingespielt und ich mochte beide Figuren. Sicher auch deshalb weil Chase als Ich Erzähler fungiert und diese Perspektive es erleichtert ihn zu mögen. Manches Mal hätte ich mir auch den Blickwinkel von Jones gewünscht, aber man muss auch sagen das dann eventuell das ein oder andere in der Konstruktion nicht so ganz funktioniert hätte.

Lange Zeit bleibt der Autor aber bei vielen Aktionen und Handlungen, doch irgendwie bei der Konstellation die sehr an Watson und Holmes erinnert. Natürlich ist das sicher kein Zufall, zu Mal Jones als großer Holmes Fan aufgebaut wird und er sich sicher auch gerne selbst so sehen möchte. Aber irgendwie blieb es daher an vielen Stellen eher mittelmäßig und zu altbekannt. Es passierte nicht soo viel Überraschendes. Der Knaller der dann kommt, ist zwar einerseits gelungen, andererseits kam er für mich auch irgendwie zu spät. Schwer zu beschreiben. Es hat eigentlich gepasst, aber hm nicht so gut in den Rest integriert würde ich sagen. Auch wenn gerade diese Wendung mir trotzdem gefallen hat. Ich werde den Roman daher sicher irgendwann ein zweites Mal lesen um eventuelle Hinweise zu erkennen.

Insgesamt hat der Schluss dann doch das ein oder andere herum gerissen und ich habe mich auch durchaus unterhalten gefühlt. Dem geneigten Leser sei angeraten beim Lesen gut aufzupassen und dann seine eigenen Schlüsse zu ziehen.

HoldenCaulfield

Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)
 
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