Rezension (4/5*) zu Der eiserne Herzog: Historischer Roman von Ulf Schiewe

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der eiserne Herzog: Historischer Roman von Ulf Schiewe
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Die Schlacht

Schon in jungen Jahren hat Guilhem, der Normanne, einiges erlebt. Nicht immer war sein Leben glücklich, doch einmal hat er wirklich Glück gehabt. Als er Matilda, seine Frau, kennenlernt, geht in seinem Leben sie Sonne auf. Gegen den Widerstand von Matildas Mutter heiraten sie und bekommen bald ihr erstes Kind. Überrascht ist Guilhem als der König von England, der keine Nachfolger hat, ihn zum Thronfolger erklärt. Etliche Jahre später neigt sich König Eadweards Leben dem Ende zu und Guilhem sieht sich am Ziel, doch Harold Godwin wird zum König ausgerufen, obwohl er Guilhem einen Treueeid geschworen hatte.

Guilhem, Herzog der Normandie, auch bekannt als Wilhelm, der Eroberer, wird hier in seinen jüngeren Jahren geschildert. Bis zur Schlacht von Hastings und damit der Eroberung der Krone und damit Englands entfaltet sich die Handlung. Guilhem handelt dabei insbesondere Matilda gegenüber freundlich und liebevoll und er baut auf ihr Urteil. Selbst mit Harold pflegt er bei dessen Besuch in der Normandie einen freundlichen Umgang. Doch wenn es um seine Position geht und darum, dass er als durchsetzungsfähiger Herrscher gilt, kann er mit einiger Härte auftreten und er erweist sich als fintenreicher Kämpfer, der es versteht sich durch ungewöhnliche Ansätze auch aus schwierigen Situationen zu befreien.

Geschichte erlebbar gemacht, so könnte man diesen Roman in Kürze beschreiben. Eigentlich ist die Vergangenheit so fern, doch mit authentischen Schilderungen und realistischen Zeichnungen der handelnden Personen, wird sie einem beim Lesen nahegebracht. Guilhem und Harold erscheinen grundsätzlich sympathisch. Man meint, sie hätten Freunde sein können. Und entwickelt sich eine unerbittliche Feindschaft, die sie letztlich aufs Schlachtfeld führt. Leider gab es keine friedliche Lösung. Und mit den Beschreibungen der Schlachten und der Art der Kriegsführung wird sehr deutlich vor Augen geführt, dass Krieg immer grausam ist und dass viele Menschen auf brutale Art zu Tode kommen. Und doch bleibt der Name Wilhelm, der Eroberer, ein Begriff, auch wenn die Herrschaft der Normannen in England nicht so lange währte. Ein hervorragend recherchierter historischer Roman, der die Vergangenheit lebendig werden lässt.

4,5 Sterne


 
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