Rezension Rezension (4/5*) zu Der andere Sohn von Peter Mohlin.

Yolande

Bekanntes Mitglied
13. Februar 2020
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der andere Sohn von Peter Mohlin
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Spannend mit kleinen Schwächen


Inhalt:

Der amerikanisch-schwedische FBI-Agent John Adderly muss nach einem missglückten Undercover-Einsatz in ein Zeugenschutzprogramm. Zur gleichen Zeit erreicht ihn ein Hilferuf seiner schwedischen Mutter. Vor 10 Jahren verschwand Emily, die junge Erbin eines Modekonzerns spurlos und Johns Halbbruder Billy wurde damals als Hauptverdächtigter festgenommen und verhört. Mangels Beweisen und weil es keine Leiche gab, kam er wieder frei und beteuerte immer wieder seine Unschuld. Nun soll dieser Cold Case neu aufgerollt werden und John's Mutter befürchtet, dass Billy wieder ins Visier der Ermittler gerät. John lässt sich mit einer neuen Identität nach Schweden versetzen und wird Teil des neu gegründeten Ermittlerteams.

Die beiden schwedischen Autoren Peter Mohlin und Peter Nyström kennen sich seit ihrer Kindheit. Schon damals haben sie sich gemeinsam Geschichten ausgedacht. Hier haben sie einen spannenden Krimi geschrieben, der mich von der ersten Seite an gepackt hat. Im ersten Teil gibt es noch zwei Zeitebenen. In 2009 erleben wir das Verschwinden von Emily, ihr Vater Heimer steht dabei im Mittelpunkt der Erzählung. Die andere Ebene spielt 2019 und berichtet über Johns Undercover-Einsatz und die Zeit bis zu seinem Untertauchen im Zeugenschutzprogramm. Ab dem zweiten Teil ist die Geschichte nur noch im Jetzt (2019), die Fokussierung auf John und Heimer bleibt aber bestehen. Immer abwechselnd folgt man diesen beiden Charakteren und man bekommt gute und tiefe Einblicke in deren Gefühls- und Gedankenwelt. Die Geschichte ist packend und flüssig geschrieben, der Leser hat keinen Wissensvorsprung und wird von einigen unerwarteten Wendungen überrascht. Es gibt allerdings ein paar kleine Kritikpunkte meinerseits: Ich finde die Tatsache, dass das FBI ihrem wichtigen Zeugen ausgerechnet in seiner alten Heimatstadt eine neue Identität gibt, eher fragwürdig und unprofessionell. Und die aufschlussreichen Ermittlungsergebnisse, die John schon nach wenigen Tagen abliefert, werfen ein doch eher zweifelhaftes Bild auf die schwedische Polizeiarbeit. Vielleicht bin ich auch einfach zu mäkelig, aber diese Punkte haben dem Buch leider einen Stern Abzug gebracht. Ansonsten ist es ein spannender Pageturner, der mich wirklich gut unterhalten hat und der kleine Cliffhanger am Ende verspricht eine weitere aufregende Fortsetzung, die ich mir sicher nicht entgehen lassen werde.


 

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