Rezension Rezension (4/5*) zu Das Wunder von R.: Eine revolutionäre Weihnachtsgeschichte von Francesca Caval.

stefan182

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30. März 2020
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Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Ein Kinderbuch mit einer wichtigen Botschaft

Inhalt: Kurz vor Weihnachten muss die Familie Greco-Aiden umziehen. Der neue Präsident ihres Landes hatte bestimmt, dass Familien mit zwei Müttern und drei Kindern ab sofort illegal seien. Doch auch ihre neue Stadt R. ist nicht perfekt: Die Erwachsenen reden nicht miteinander – aus Furcht, dass etwas Schlimmes passiert. Denn: Wenn nichts passiert, kann auch nichts Schlimmes passieren. Die Kinder aus R. (und auch der Weihnachtsmann) sehen das aber ganz anders.

Persönliche Meinung: „Das Wunder von R.“ ist ein weihnachtliches Kinderbuch, das einige gesellschaftsrelevante Themen anspricht. So beschäftigt sich „Das Wunder von R.“ mit Homophobie und Egoismus innerhalb der Gesellschaft. Bereits im Vorwort benennt die Autorin Francesca Cavallo den Umstand, dass in Weihnachtserzählungen sehr selten Familien mit gleichgeschlechtlichen Paaren vorkommen. Früher habe sie immer gedacht, dass das wohl irgendwie sinnvoll begründet werden könne. Denn: Erwachsene wüssten schon, was sie tun. Erst im Erwachsenenalter wurde ihr bewusst, wie falsch das Fehlen gleichgeschlechtlicher Paare in weihnachtlichen Erzählungen ist. Dementsprechend widmet sie „Das Wunder von R.“ auch „[a]llen Kindern, die sich Erwachsenen widersetzen, um die Welt zu verändern.“ Diese Widmung umreißt auch grob den Plot der Erzählung: Die Kinder der Stadt R. möchten nicht so abgekapselt leben wie ihre Eltern und versuchen, ihre Eltern aus der selbstauferlegten Gefühlskälte zu befreien. Dabei ist die Handlung in ein weihnachtliches Setting eingebettet: Sie spielt kurz vor Weihnachten und Elfen sowie der Weihnachtsmann persönlich treten auf (besonders der Auftritt der Elfen ist dabei magisch). Die Erzählung ist in mehrere, kurze Kapitel unterteilt, die Schrift ist vergleichsweise groß und die Sprache sehr verständlich, sodass es sich sehr gut für jüngere Leser*innen eignet. Es finden sich zudem einige schön weihnachtliche Illustrationen von Verena Wugeditsch. Wenn man „Das Wunder von R.“ aus der Perspektive eines Erwachsenen liest, fallen möglicherweise ein paar Logikfehler auf und vielleicht findet man die Geschichte zu kurz. Beides fällt für mich allerdings nicht sonderlich ins Gewicht. Insgesamt ist „Das Wunder von R.“ eine schöne, kleine Weihnachtsgeschichte, die eine wichtige Botschaft besitzt und sich traut, gesellschaftliche Problemlagen zu benennen.