Tina und Anders hatten früher große Träume. Doch das Leben zog vorbei, und der eine Moment, sich diese zu erfüllen, kam nie. Jetzt haben beide jemanden verloren, der ihnen sehr nahesteht und der eine Lücke hinterlässt, die zu füllen ihnen unmöglich scheint. Tina und Anders sind sich noch nie begegnet. Zufällig beginnen sie einen Briefwechsel und teilen ihre Trauer miteinander, aber auch ihre Lust am Leben. Durch ihre Freundschaft entwickeln sie einen Hunger nach Veränderung. Mit Anfang sechzig stehen sie beide vor einer Frage, die viele Menschen umtreibt: Haben wir das Leben geführt, das wir führen wollten?»Einfühlsam, sehr ergreifend und faszinierend.« Daily Express»Positiv-nachdenklich stimmend auch durch die bildreiche Sprache ein Genuss. Dringende Empfehlung für die Generation Plus und Jüngere, die sich an ganz besondere Brieffreundschaften erinnern.« ekz Bibliotheksservice
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Vor über 50 Jahren widmete der Archäologe Professor Glob sein Buch über die „Tollund Mann“ genannt Moorleiche einer Gruppe Schülerinnen. Tina war eine von ihnen. Nun, ein halbes Jahrhundert später schreibt die Farmersfrau an ihn. Es ist ein etwas konfuser Brief, Tina gibt etwas von ihrer Unsicherheit preis, ihrer Angst vor dem Älterwerden und ihrem Wunsch, „Etwas“ zu sein, wie damals, als ihr ein Buch gewidmet wurde.
Den Brief beantwortet der jetzige Kurator des Museums in Silkeborg, der ihr Informationen zum Museum, den Öffnungszeiten und dem Anfahrtsweg gibt. Damit hätte das Buch eigentlich gleich zu Ende sein können, ohne überhaupt begonnen zu haben.
Aber es bleibt nicht bei diesem Brief, es folgen noch viele und die Briefeschreiber geben Brief für Brief mehr von sich preis. Ohne sich gesehen oder ein persönliches Wort gewechselt zu haben, entsteht eine tiefe Vertrautheit zwischen den beiden Seelenverwandten. Sie finden immer den richtigen Ton und plötzlich entsteht Nähe, wo beide früher nur Einsamkeit und Leere hatten, da beide mit meinen persönlichen Verlust fertig werden müssen.
Das ist anrührend zu lesen, die Autorin findet eine wunderbare Sprache für diese Briefe, mit vielen feinen Zwischentönen. Es gelingt ihr, die Figuren zu richtigen Menschen werden zu lassen, denen man gerne nahe sein möchte. Familiendramen werden angesprochen, man fühlt sich bald wie ein Teil der Korrespondenten. Wird aus dieser Brieffreundschaft Liebe? Oder wird sie irgendwann im Sande verlaufen? Das Ende bleibt offen, wie schön – so kann sich jede Leserin, jeder Leser sein persönliches Fazit ziehen.
Es ist ein leises, ermutigendes Buch zum Thema Freundschaft, Vertrauen und Liebe. Ich habe es mit leisem Bedauern beendet und werde es sicher das eine oder andere Mal noch einmal zur Hand nehmen.
4,5 Sterne
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