Rezension Rezension (4/5*) zu Das Mädchen im blauen Mantel: Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis.

anna-maria

Neues Mitglied
27. Juli 2019
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Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Spannend und Historisch

Hinneke arbeitet als Botin für Schwarzmarktgeschäfte im Amsterdam von 1943. Frau Jannssen, eine ihrer Kundinnen bittet sie um Hilfe. Mirijam ist verschwunden, ein jüdisches Mädchen, das bei Frau Jannssen in einem sicheren Versteck lebte. Hinneke ist nicht überzeugt, sich um das Schicksal eines unbekannten Mädchen kümmern zu müssen. Trotzdem lässt sie sich auf die Suche ein und jetzt beginnt so etwas wie ein Krimi, an dessen Ende Hinneke zwar einerseits Mirijam findet, es sich jedoch herausstellt, dass eigentlich Amalia verschwunden ist und drittens die Ursache für diese Verwirrung eine entsetzliche Schuld ist.
Alle Figuren in diesem historischen Jugendroman sind in gewisser Weise widersprüchlich. Es gibt keinen ganz klaren Helden, keine ganz klaren Bösewichte, außer die deutschen Besatzungssoldaten. Mir gefällt, dass Hinneke damit hadert, in den Widerstand geraten zu sein, dass sie Angst hat und auch, dass sie ihr eigenes Verhalten infrage stellt. Einziger Kritikpunkt ist, dass die interessante Widersprüchlichkeit sich nicht auf alle Figuren bezieht. Ich hätte es spannend gefunden, wenn die Autorin auch die Besatzungssoldaten als Individuen mit ihren Gefühlen, ihrer persönlicher Geschichte und ihrer Sicht auf die eigene Unmenschlichkeit dargestellt hätte.

 
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