Rezension (4/5*) zu Das Gewicht aller Dinge: Roman von Britta Röder

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Die entfernte Möglichkeit eines trostvollen Märchens

Rolf hat seine Frau Sybille bei einem Autounfall verloren. Charlotte ist alt und blickt auf ein langes bewegtes Leben zurück. Anne ist jung und karriereorientiert, aber dabei sehr einsam. All diese Menschen und noch einige mehr stellt uns Britta Röder in ihrem zauberhaften Roman „Das Gewicht aller Dinge“ vor.

Diese Menschen sind einander unbekannt. Doch eine Person verbindet ihre Geschichten: Angelica, eine junge Frau, die eines morgens auf einer Parkbank aufwacht, ohne jegliche Erinnerungen an ein bisheriges Leben.

Angelica ist Zuhörerin, Begleiterin, Trösterin und Beschützerin. Es wirkt manchmal sogar so, als ob sie wüsste, was als nächstes passieren könnte. Angelica bringt Menschen zusammen, nimmt Anteil, spielt mitunter auch Schicksal.

Das Gewicht aller Dinge ist ein durch und durch positiver Roman. Es geht wohl um Verlust und Trauer, aber auch um Mitmenschlichkeit. Wie ein zarter Schleier legt sich eine größere Macht auf die vorgestellten Personen. Was ist es, Liebe vielleicht.

Für mich persönlich hätte der Schluss realitätsnaher sein können. Aber ist durchaus eine tröstende Vorstellung einer entfernten Möglichkeit, dass vielleicht irgendwo irgendjemand über uns wacht.


 
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