Was wird aus einem Menschen, dem von klein auf eingeflüstert wird, er sei unheilbar krank? Als Kind schlief Wolf tagsüber, nachts war er wach. Die Wohnung durfte er nur mit einem Motorradhelm verlassen – er habe die Mondscheinkrankheit, behauptete die Mutter. Als ein Arzt ihre Lüge aufdeckt, bringt sie sich um. Heute, als Erwachsener, lebt Wolf zurückgezogen in seiner Wohnung, die Wände verkleidet mit Puzzles. Ein Mann taucht auf, der sagt, er sei sein Bruder. Freddy wirkt rätselhaft auf Wolf, ein Mensch ohne moralischen Kompass, trotzdem nimmt Wolf sich seiner an. Und wird erneut hineingezogen in einen bedrohlichen Kampf um die Wahrheit seines eigenen Lebens. Rau, dunkel schillernd und soghaft erzählt ›Das Erbe‹ vom Vermächtnis einer zerstörerischen Familie.Kaufen
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Der Wolf im Schafspelz
Das Erbe von R.R. Sul
Wolf überlässt seinem Enkel Karl ein Tagebuch, um ihm zu erklären warum er so geworden ist wie er ist.
Wolfs Mutter litt selbst an einer psychischen Störung, dies hatte zur Folge, dass sie Wolf einredete er litte an der Mondscheinkrankheit. Ein Leben in Isolation, auf die Nacht beschränkt beginnt. Als seine Mutter Bob kennenlernt, stellt er die Krankheit in Frage und verhilft Wolf zu einem normalen Leben. Nun darf er ohne den schützenden Helm raus, doch die Kinder verspotten ihn trotzdem, nur Lina nicht.
Bob trennt sich bald von Wolfs Mutter, ohne ihre Aufgabe, sich um ihren kranken Sohn zu kümmern, kommt sie nicht mehr klar. Alleine wird es noch schlimmer und Wolf sorgt für die Einweisung seiner Mutter. Er wollte helfen, tat eigentlich das richtige, doch seine Mutter brachte sich um. Ein Erlebnis für das Wolf sich lange schuldig fühlen wird. Er muss nun zum Großvater, sein kleiner Halbbruder Freddy, der aus der kurzen Bindung zu Bob hervorkam, bleibt bei Bob.
Wolf weiteres Leben zeugt von einigen widerspenstigen Angewohnheiten, die sich, als der Großvater gestorben ist, verstärkt durchsetzen. Er lebt in den Tag hinein, klebt Puzzle an die Wände und trifft Lina wieder, um sie kurz danach wieder zu verlieren. Dann taucht Freddy auf, sein Stiefbruder, der alles durcheinander bringt.
Wolf gründet irgendwann eine Familie, mit Lina, die zwei lassen den alten Wolf hinter sich, doch Freddy überschattet das Glück der beiden.
Der Autor, er veröffentlichte den Roman unter einem Pseudonym, hat mir eine teilweise kaum nachvollziehbare Geschichte erzählt. Eine Geschichte eines Jungen, der auch als Erwachsener noch mit den Nachwirkungen seiner Kindheit zu kämpfen hat. Er erzählt von Menschen, die nicht das sind was sie nach außen spiegeln. Wolf erfindet sich im Laufe der Geschichte neu, legt unschöne Eigenschaften ab, für eine kurze Zeit des Glücks. Neue Erlebnisse überschatten seine Idylle immer wieder. Wenn der Autor dies auch mit überspitzt dargestellten Handlungen krönt, so erkennt man als Leser doch den wahren Kern, der dahinter steckt. Das Leben hält oft Überraschungen bereit, gute aber auch schlechte.
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