Rezension Rezension (4/5*) zu Das Erbe der Macht von Andreas Suchanek.

Mikka Liest

Bekanntes Mitglied
14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Gelungene Fortsetzung

Zunächst ein kleiner Hinweis zum Format, in dem diese Reihe erscheint: es handelt sich hier um ein sogenanntes 'Serial' – jeden Monat kommt eine neue Folge als eBook heraus, das etwa 120 bis 150 Druckseiten entspricht. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht der Verlag außerdem Sammelbände, die jeweils drei Folgen in einem schicken Hardcover zusammenfassen.

Nachdem mich die erste Folge der Reihe bereits wunderbar unterhalten hat, konnte mich die zweite ebenfalls überzeugen und ich habe sie in kürzester Zeit inhaliert. Die vorgestellte Welt ist interessant, scheint mir bisher auch recht komplex und bietet eine solide Grundlage für Geschichten, die sich hoffentlich nach und nach zu einem epischen Gesamtwerk mit übergreifendem Spannungsbogen zusammensetzen werden. Bisher verläuft die Handlung jedenfalls vielversprechend!

Das Tempo ist hoch: die Helden werden schnell mit brenzligen Situationen und diversen Herausforderungen konfrontiert, so dass es nie langweilig wird. Klar, natürlich gibt es das ein oder andere Element, das einem zunächst aus anderen Fantasybüchern bekannt vorkommt (das lässt sich in diesem Genre nur schwer vermeiden), aber Andreas Suchanek wartet mit genug einfallsreichen Details auf, um etwas ganz Eigenes daraus zu machen, so dass sich die Geschichte dennoch originell und spannend liest.

In diesem Band lernt man vor allem Alex und Jen besser kennen, denn die beiden werden mit etwas konfrontiert, was sie schockiert und den jeweils anderen in einem sehr ungünstigen Licht erscheinen lässt – und das ausgerechnet zu einer Zeit, als die Kämpfer des Lichts wirklich mehr als genug Probleme haben. Mir gefallen beide als Protagonisten sehr gut, weil sie deutlich vielschichtiger sind, als der erste Eindruck vielleicht vermittelt! Auch die anderen Charaktere machen neugierig auf ihre Hintergrundgeschichten und Geheimnisse, über die man hoffentlich in zukünftigen Folgen noch mehr erfahren wird.

Der Schreibstil liest sich sehr locker: lässig und ungezwungen und mit mehr als einer Prise Humor. Dabei gelingen dem Autor die actionreichen Szenen in meinen Augen besser als die emotionalen, aber das kann durchaus noch kommen, wenn der Leser die Charaktere im Laufe der Reihe besser kennen lernt. In dieser zweiten Folge hatte ich schon das Gefühl, dass die Charaktere im Vergleich zur ersten mehr Tiefgang entwickeln, und wenn sich der Trend fortsetzt, lässt das Gutes erwarten.

Ein wenig gewundert habe ich mich darüber, dass die verschiedenen Charaktere sich auch in den dramatischsten Situationen noch über alles mögliche unterhalten können! Manchmal kam mir das nicht so ganz glaubhaft vor...

Fazit:
Ein kleiner Happen Fantasy für zwischendurch: Andreas Suchanek erzählt seine Geschichte vom Erbe der Macht in kurzen Folgen von etwa 120 bis 150 Seiten, die sich unterhaltsam und spannend locker runterlesen. Die Welt und die Handlung haben viel Potential, und es bleibt zu hoffen, dass die Reihe dieses bis zum großen Finale auch voll entfaltet!