Rezension (4/5*) zu Chinesische Philosophie: Von Konfuzius bis zur Gegenwart (Beck'sche Reihe) von.

Helios

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8. Oktober 2017
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Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Gelungener Überblick über ein interessantes Thema.

Die Beck Wissen Reihe enttäuscht auch diesmal nicht, schafft es der Autor doch, ein zeitlich und geistig riesiges Gebiet auf 100 Seiten verständlich, spannend und umfassend zu beschreiben. Von Konfuzius bis zur Gegenwart – die wichtigsten Personen und Lehren werden hier präsentiert, welche China bis heute prägen. Wer sich also einmal mit dem Chinesischen Volk abseits von Wirtschaft, Politik und Kampfsport beschäftigen möchte, also mit den vorherrschenden Weltsichten und Ideologien, der sollte hier zugreifen.
Es ist durchaus erfrischend, sich auch mal mit einer Kultur zu beschäftigen, die nicht wirklich eine Religion kennt, was ja ein fundamentaler Unterschied zum Westen ist. Aus chinesischer Sicht wird der Unterschied so formuliert: „(Der Westen) ist eine Kultur des unbändigen Willens und der Erfüllung der Begierden, gleichzeitig eine Kultur des Verstandes. China sei dagegen vernunftgeprägt und habe gerade deshalb bestimmte demokratische Institutionen nicht entwickelt.“ (S. 111) Eine andere, prägnantere Formulierung lautet: „Chinesische Philosophie diente … niemals nur dem abstrakten Ziel, die Wahrheit zu finden, sondern hatte immer die Verbesserung der Gesellschaft vor Augen.“ (S. 115)
Eine gewisse Affinität für philosophische Konzepte und Formulierungen muss der Leser schon mitbringen, aber ansonsten bietet dieses Büchlein eine interessante Lektüre und öffnet neue geistige Fenster.
Fazit: Empfehlenswert.