Rezension Rezension (4/5*) zu Blinde Sekunden: Thriller von Sonja Rüther.

claudi-1963

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29. November 2015
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Wen Schönheit und Liebe einen krank machen

<strong>"Nicht die Schönheit entscheidet, wen wir lieben, die Liebe entscheidet, wen wir schön finden." (Sophia Loren)</strong>
In Hamburg geht ein Serienmörder um, der Frauen aus exklusiven Hotels kidnappt, misshandelt, missbraucht und anschließend tötet. Trotzdem verabreden sich die beiden verheirateten Freunde Silvia und Sven im Hotel Grand Elysee. Als Sven schon mal vorgeht, um das Zimmer etwas gemütlicher zu gestalten, verschwindet Sylvia spurlos. Niemand scheint sie gesehen zu haben und auch Wochen und Monate später gibt es keinerlei Spuren von ihr. Währenddessen wird der Serienmörder gefasst und gibt seine Morde zu, doch Sylvia Valentaten scheint nicht sein Opfer gewesen zu sein. Für Kommissar Rieckers der kurz vor seiner Pension steht, ist dies alles sehr unbefriedigend. Und auch Sven Fichtner und seine Ehe zerbrechen an Sylvia Verschwinden. Sven selbst wird seine Schuldgefühle trotz Therapie einfach nicht los. Das dieser Fall noch makaberer ist, erfährt Kommissar Rieckers erst fast 2 Jahre später.

<strong>Meine Meinung:
Die Autorin nimmt mich in verschiedenen Handlungen mit, da ist zum einen Karl ein Schönheitschirurg, dessen Ehefrau mit ihrem Körper und ihrem Aussehen einfach niemals zufrieden ist. Fast schon in eine Art krankhaften Schönheitswahn hat sie Barbara inzwischen katapultiert. Doch seine Liebe zu ihr lässt ihn immer wieder über diese Probleme hinwegsehen, selbst wenn er lieber eine gute Ehe und Kinder hätte. Weiter gibt es Sven Fichtner und Sylvia Valentaten, die zusammen mit ihren Partnern eine innige Freundschaft pflegen. Doch eines Tages spüren sie, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Deshalb beschließen sie, sich in einem Hotel zu treffen, wo es dann zu dem spurlosen Verschwinden von Sylvia kommt. Und ich erlebe Kommissar Riecker und seine Ehefrau Marianne, die trotz seines Berufs und der häufigen Arbeit immer zu ihm hält. Es ist sogar so das Marianne ihren Mann bei seinen Kriminalfällen unterstützt. Diese drei Handlungsstränge werden zu einer Geschichte verbunden, die sich Autorin Sonja Röther sehr gut ausgedacht hat. Zwar hatte ich im Hinterkopf immer wieder meine Verdachtsmomente, die sich dann am Ende auch fast so herausstellten. Doch hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Autorin noch einige Wendungen mit einbringt. Wobei ich sagen muss, dass ich vor allem das Ende, durch diese ganzen Wirrungen, als sehr kompliziert und unglaubwürdig empfand. Ich hätte da ein etwas einfacheres Ende erwartet. Ebenso empfand ich das Trauma von Sven und wie sich alles weiterentwickelt, als extrem langwierig. Das hätte man durchaus kürzer gestalten können. Besonders dadurch das ich im Hinterkopf schon eine Ahnung hatte auf, was die Geschichte hinausläuft. Genauso hätte ich die Szenen mit Edith der Krankenschwester um einiges verkürzt. Den ich habe das Gefühl, das man als Leser gerade wegen der intensiven Länge dieses Buchs der Auflösung immer näher kommt. Die Charaktere sind die meisten recht gut gelungen und ausgearbeitet. Außer das ich es nicht gut empfand, wie herablassend die Autorin Menschen wie Edith und Rieckers beschreibt, die nicht gerade Schönheiten sind. Das war mir fast ein bisschen zu extrem, wie herablassend sie ihr Aussehen beschrieb, da hätte ich mir doch etwas mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. Den gerade diese Beschreibung von Kommissar Riecker verändert zum Beispiel meine positive Einstellung zu ihm. Gut war dagegen, dass dieser Fall nicht in kürzester Zeit gelöst wird. Sondern man spürt wie schwierig und recht realistisch es für die Ermittler ist, diesen Fall zu lösen. Trotz allem empfand ich das Buch interessant, deshalb gebe ich 3 1/2 von 5 Sterne, bei dem noch Luft nach oben ist. <strong>