Lehrer in der Midlife Krise
Schon lange wollte ich mal einen Roman von Benedict Wells lesen. " Becks letzter Sommer ' ist sein Debütroman, der 2008 veröffentlicht wurde. Wells war damals noch ein junger Mann im Alter von 24 Jahren. Ich war nicht zuletzt aufgrund der von mir im Vorfeld gelesenen Kritiken etwas skeptisch, ob der noch so junge Mann der Thematik gerecht wird. Gleich zu Beginn möchte ich hier sagen, dass der Roman mich nicht enttäuscht, ja sogar überzeugt hat.
Robert Beck ist Lehrer, nicht aus Leidenschaft sondern aus Bequemlichkeit. Er befindet sich schon länger in einer Sinnkrise. Sein Beruf, er unterrichtet Deutsch und Musik an einem Gymnasium, ist eigentlich nur eine Notlösung. Viel lieber wäre er Musiker aber auch hier traut er sich seit seinem Rausschmiss aus seiner Band nichts mehr zu.
Seine "Liebes"beziehungen halten nicht länger als 3 Monate, dann fühlt er sich unfrei. Er fühlt wie er altert, nicht mehr zur Jungend gehört und das setzt ihm zu.
Unzufrieden mit seinem Leben, weiß er aber gleichzeitig auch nicht wie er aus dieser Situation herauskommen soll.
In dieser Lebensphase wird sein Leben durch einige Begegnungen auf den Kopf gestellt. Er lernt Lara kennen und empfindet ungewollt zum ersten Mal starke Gefühle für eine Frau.
Gleichzeitig entdeckt er das aussergewöhnliche musikalische Talent des 17 jährigen Schülers Rauli Kantas und ist zwischen Neid und Bewunderung hin und hergerissen.
Diese zwei Begegnungen sowie sein ehemaliger Bandkollege und Hypochonderfreund Charlie bringen sein Leben gehörig durcheinander.
Er befindet sich mitten in einer ausgewachsenen Mitlife Krise und ist unfähig die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Durch unerwartete Umstände kommt es dazu, dass Beck, Charlie und Rauli zu einem gemeinsamen äußerst chaotischen Roadtrip nach Istanbul aufbrechen um Charlie ein Wiedersehen mit seiner Mutter zu ermöglichen.
Der Roman ist wie eine LP in eine A- Seite und eine B -Seite gegliedert - die jewieiligen Seiten in je 4 Tracks. Die Musik bestimmt nicht nur die Form, sondern auch inhaltlich die gesamte Geschichte, die sich wie ein Rausch liest. Äußerst kurzweilig geschrieben und doch voller wunderbarer Gedankengänge mit Tiefgang.
Themen, wie menschliche Beziehungen, Scheitern, Wünsche, Ängste, Fremdbestimmung, Lebenslust werden nicht nur angeschnitten. Hier hat sich ein junger Mann intesiv Gedanken über das Leben gemacht und das Ganze in eine witzige tragischkomische Geschichte verpackt.
Die Einschübe des Autors in der Ich Form hätte ich nicht gebraucht. Sie stören für meinen Geschmack ein wenig den Lesefluss. Auf der anderen Seite ist dies eine gestalterische Freiheit, die mich nicht wirklich gestört hat.
Insgesamt fand ich den Roman jugendlich frisch und anregend.
Ich vergebe 4 Sterne und freue mich auf meinen nächsten Roman von Benedict Wells.
Schon lange wollte ich mal einen Roman von Benedict Wells lesen. " Becks letzter Sommer ' ist sein Debütroman, der 2008 veröffentlicht wurde. Wells war damals noch ein junger Mann im Alter von 24 Jahren. Ich war nicht zuletzt aufgrund der von mir im Vorfeld gelesenen Kritiken etwas skeptisch, ob der noch so junge Mann der Thematik gerecht wird. Gleich zu Beginn möchte ich hier sagen, dass der Roman mich nicht enttäuscht, ja sogar überzeugt hat.
Robert Beck ist Lehrer, nicht aus Leidenschaft sondern aus Bequemlichkeit. Er befindet sich schon länger in einer Sinnkrise. Sein Beruf, er unterrichtet Deutsch und Musik an einem Gymnasium, ist eigentlich nur eine Notlösung. Viel lieber wäre er Musiker aber auch hier traut er sich seit seinem Rausschmiss aus seiner Band nichts mehr zu.
Seine "Liebes"beziehungen halten nicht länger als 3 Monate, dann fühlt er sich unfrei. Er fühlt wie er altert, nicht mehr zur Jungend gehört und das setzt ihm zu.
Unzufrieden mit seinem Leben, weiß er aber gleichzeitig auch nicht wie er aus dieser Situation herauskommen soll.
In dieser Lebensphase wird sein Leben durch einige Begegnungen auf den Kopf gestellt. Er lernt Lara kennen und empfindet ungewollt zum ersten Mal starke Gefühle für eine Frau.
Gleichzeitig entdeckt er das aussergewöhnliche musikalische Talent des 17 jährigen Schülers Rauli Kantas und ist zwischen Neid und Bewunderung hin und hergerissen.
Diese zwei Begegnungen sowie sein ehemaliger Bandkollege und Hypochonderfreund Charlie bringen sein Leben gehörig durcheinander.
Er befindet sich mitten in einer ausgewachsenen Mitlife Krise und ist unfähig die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Durch unerwartete Umstände kommt es dazu, dass Beck, Charlie und Rauli zu einem gemeinsamen äußerst chaotischen Roadtrip nach Istanbul aufbrechen um Charlie ein Wiedersehen mit seiner Mutter zu ermöglichen.
Der Roman ist wie eine LP in eine A- Seite und eine B -Seite gegliedert - die jewieiligen Seiten in je 4 Tracks. Die Musik bestimmt nicht nur die Form, sondern auch inhaltlich die gesamte Geschichte, die sich wie ein Rausch liest. Äußerst kurzweilig geschrieben und doch voller wunderbarer Gedankengänge mit Tiefgang.
Themen, wie menschliche Beziehungen, Scheitern, Wünsche, Ängste, Fremdbestimmung, Lebenslust werden nicht nur angeschnitten. Hier hat sich ein junger Mann intesiv Gedanken über das Leben gemacht und das Ganze in eine witzige tragischkomische Geschichte verpackt.
Die Einschübe des Autors in der Ich Form hätte ich nicht gebraucht. Sie stören für meinen Geschmack ein wenig den Lesefluss. Auf der anderen Seite ist dies eine gestalterische Freiheit, die mich nicht wirklich gestört hat.
Insgesamt fand ich den Roman jugendlich frisch und anregend.
Ich vergebe 4 Sterne und freue mich auf meinen nächsten Roman von Benedict Wells.
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