Rezension (4/5*) zu Aus der Dunkelheit strahlendes Licht: Roman von Petina Gappah

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Gelöschtes Mitglied 2403

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Nach der Lektüre der "Wassermusik" von Boyle wollte ich literarisch noch etwas in Afrika bleiben und da kommt mir dieses Buch über das Ende von David Livingstone und dem anschließenden Transport der sterblichen Überreste des Forschers aus dem Inneren von Afrika zur Ostküste und die darin erfolgenden Rückblicke auf die Reisen des Forschers und sein Leben aus den Augen zweier Reisegefährten gerade recht. David Livingstone bereiste im 19. Jahrhundert das südliche, zentrale und östliche Afrika und erlebte die Brutalität der Sklavenjagden, prangerte diese Unmenschlichkeit auch an, war aber genauso mit den Sklavenjägern auch befreundet, waren sie doch mächtige und einflussreiche Menschen in diesem Gebiet und somit dem Entdecker Livingstone auch förderlich. Damit wird auch eine dunklere Seite der großen Entdeckers beleuchtet.

Die Blicke auf das Leben des Forschers in dem Buch werden einerseits von Halima, der Köchin Livingstones, einer ehemaligen Sklavin, die von Livingstone freigekauft wurde, geworfen. Eine scharfzüngige und auch lebenskluge und kritische Beobachterin des Treibens der Männer der Expedition, egal ob sie europäischen oder afrikanischen Ursprungs sind. Der andere Blick kommt vom tiefgläubigen Jacob Wainwright, einem zwischen den zwei Welten gefangenen Afrikaner, einem Yao, der früh die Gefährlichkeit afrikanischer politischer Umtriebe erfährt und von Europäern gerettet wird, daher einem Schwarz-Weiß-Denken aufsitzt, welches ihm und seinem Umfeld das Leben schwermacht.

Zwei Blicke zweier völlig unterschiedlicher Persönlichkeiten, die gerade deshalb ein stimmiges Bild zeichnen. Über diese beiden Protagonisten wird ein Blick auf die letzte Reise David Livingstones geworfen und gleichzeitig auch ein interessanter Blick auf das Wirken und das Sein Livingstones gelegt. Ein bereichernder Blick!