Rezension Rezension (4/5*) zu Am Abgrund seiner Seele von Dania Dicken

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Profiler

Nie hätte sie gedacht, dass sie so persönlich betroffen sein könnte. Ein Vergewaltiger geht auf dem Uni-Gelände von Norwich um, schon mehrere Studentinnen wurden zu seinen Opfern. Er quält sie und lässt die als gebrochene Seelen zurück. Andrea Jahnke stammt aus Deutschland, sie kam nach England nachdem sie ihre Familie bei einem Unfall verloren hatte. Nun studiert sie Psychologie an der Uni von Norwich. Am liebsten möchte sie als Fallanalytiker bei der Polizei arbeiten. Sie bietet der örtlichen Polizei an, ein Profil des Täters zu erstellen, so gut und professionell wie es bei ihrem Ausbildungsstand möglich ist. Noch scheint der Täter immer einen Schritt voraus zu sein.

Für die Psychologiestudentin Andrea Jahnke verlief in ihrem bisherigen Leben nicht alles so einfach wie es bei einem jungen Menschen eigentlich sein sollte. Ihr Schicksal ist ihr so scheint es jedenfalls ein Ansporn Unheil von anderen abzuhalten oder wenn schon etwas geschehen ist, weitere schlimme Taten zu verhindern. Andrea ist jemand, der einschreitet, um zu helfen. Dass sie sich damit selbst gefährden könnte, kommt ihr nicht in den Sinn. Sie fühlt sich durch ihren Freund geschützt. Sie sieht keinen Fehler darin, sich zu exponieren, wenn sie damit jemanden retten kann. Wenn ein so grausamer und skrupelloser Täter sein Unwesen treibt, kann man nur dankbar sein über Menschen, die nicht wegschauen.

Mit ihrem ersten Profiler-Roman hat Dania Dicken, die ihre Bücher bisher im Selbstverlag veröffentlicht hat, einen bekannten ebook Verlag für sich gewinnen können. Auch wenn Self-Publisher häufig herausragende Arbeit leisten, ist es darüberhinaus sehr erfreulich, wenn sich Verlage für ihr Werk interessieren. Das erhöht möglicherweise den Verbreitungsgrad von Büchern und Autoren, die diese Aufmerksamkeit durchaus verdient haben. Zwar mutet die Autorin mit ihrer angehenden Profilerin Andrea Jahnke einiges zu, was sie allerdings so spannend verpackt, dass man in jedem Moment wissen möchte, wie es weitergeht. Zwar wirken einige Ausführungen fast wie eine Vorlesung und einige Beschreibungen können einen an den Rand dessen bringen, was man als Leser ertragen kann oder möchte, aber dennoch ist die Geschichte um den Uni-Vergewaltiger äußerst spannend und schlüssig. Gefesselt hängt man an den Seiten, abgestoßen und doch zitternd und bangend, dass der Täter endlich gefunden werde. Es ist eines dieser Bücher, die man lieber im Hellen liest, im Dunkeln könnte es echt zu unheimlich werden.