Rezension (4/5*) zu Allmacht: Das Erbe der Macht 12 von Andreas Suchanek

parden

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13. April 2014
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49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Spannendes Staffelfinale...

Max hat einen waghalsigen Plan gefasst. Zusammen mit seinen Freunden tritt er eine Reise an, um einen geheimnisvollen Plan auszuführen. Doch schon ein falscher Schritt kann das Ende bedeuten. Unterdessen sammelt Johanna ihre Armee, um Iria Kon anzugreifen. Doch die Schattenfrau erwartet sie bereits. Das Ende des ersten Zyklus wird alles verändern. Sei dabei, wenn Streitmacht und Allmacht aufeinander treffen und die Weichen für die Zukunft neu gestellt werden. (Klappentext)

Iria Kon ist die Stadt, in der es in diesem Finale der ersten Staffel (Band 12) zum Showdown kommt. Lichtkämpfer und Schattenkrieger treffen dort ein, und neben den Kämpfen zwischen den beiden Lagern zieht die Schattenfrau in aller Seelenruhe ihre Fäden. Denn sie hat schließlich die Allmacht, eine nicht zu besiegende Magie. Dass sie keinerlei Skrupel kennt, hat sie bereits in den vorherigen Bänden unter Beweis gestellt, und auch diesmal demonstriert sie ihre grenzenlose Gewaltbereitschaft. Sie nimmt die Unsterblichen beider Lager gefangen, und manch eine:r bekommt ihre Folterkünste zu spüren - eine einzige Demonstration ihrer unendlichen Macht. Die einzige Möglichkeit, das personifizierte Böse noch aufzuhalten, besteht in dem waghalsigen Plan von Max. Ein faszinierender Plan, zugegeben, aber derart störanfällig, dass er kaum durchführbar scheint. Wird er das geheime Ass im Ärmel haben?

Dieser Band ist ungefähr doppelt so lang wie jeder vorherige (hier: 6 Stunden und 56 Minuten), so dass man auch tiefer in die Erzählung eintauchen kann. Das hat mir ehrlich gesagt gut gefallen. Dementsprechend laufen wieder einige Handlungsstränge parallel, wobei gefühlt mehr Zeit für Details bleibt. Kurze Erholungssequenzen, in denen auch zuweilen humorvolle Szenen Einzug halten, wechseln mit actionreichen Passagen ab. Emotional wird es auch an einer Stelle, und vor der Entscheidung des Unsterblichen Edison ziehe ich meinen Hut. Das war die erste Szene in der ganzen Staffel, die mich wirklich berühren konnte - ich kann hier nicht näher darauf eingehen, weil das sonst ein zu starker Spoiler wäre.

Einen Handlungsstrang fand ich verblüffend bis störend, nämlich den um Alex' Bruder Alfie. Was es damit auf sich hat, werde ich hier natürlich auch nicht verraten, aber ich hätte am liebsten gerufen: redet gefälligst miteinander! Da die Reihe mit der 2. und 3. Staffel noch weitergeht, lässt es sich Andreas Suchanek nicht nehmen, hier noch einige Cliffhanger einzubauen. Der Part mit Alfie gehört sicherlich dazu. Aber auch was ganz am Ende mit Alex geschieht - unfassbar. Immer noch muss ich sagen: ich kann die Handlungen der Unsterblichen oft nicht nachvollziehen, wirklich lenken tun sie das Geschehen nicht - und wenn, dann in unmögliche Richtungen.

Ob ich die Reihe weiter verfolge? Irgendwann vielleicht. Die nächsten Staffeln gibt es (noch) nicht als Hörbücher, und als Bücher sind sie mir ehrlich gesagt derzeit zu umfangreich. Aber wer weiß - die Neugierde siegt?

Alles in allem ist dieser Band jedenfalls ein reichlich spannendes Staffelfinale.


© Parden