Rezension (4/5*) zu 24 gute Taten: Roman von Jenny Fagerlund

wal.li

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1. Mai 2014
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Adventsglück

Vor knapp zwei Jahren ist Emmas geliebter Niklas bei einem Unfall gestorben. Seitdem ist Emma nicht mehr dieselbe. Sie hat sich zurückgezogen, puzzelt in ihrem Laden rum und ist meist gedrückter Stimmung. Ihre Schwester Magda macht immer wieder Vorschläge, um Emma aufzumuntern, dringt allerdings nicht so richtig durch. Schon um ihre Ruhe zu haben, beginnt Emma selbst darüber nachzudenken, was sie in der Vorweihnachtszeit tun könnte. Sie fasst den Entschluss an jedem Adventstag eine gute Tag zu vollbringen. Und so lernt sie eine liebenswerte ältere Nachbarin besser kennen, hilft einem Autofahrer aus einer Schneewehe, adoptiert einen Hund und so langsam ändert sich Emmas Leben.

Nach ihrem schweren Schicksalsschlag fällt es Emma schwer ins Leben zurück zu finden. Wofür in der ersten Zeit jeder Verständnis aufbringt, wirkt je mehr Zeit verstreicht eher so, als klammere sie sich krampfhaft an die Vergangenheit. Wenigstens um ihren kleinen Laden kümmert sie sich mehr schlecht als recht. Dass Magdas Idee, eine Schülerpraktikantin anzustellen, doch nicht so schlecht war, merkt Emma immerhin nach einer Weile. Nach und nach verändert sich Emmas Leben. Durch die guten Taten, die Emma zu vollbringen versucht, muss Emma wieder mehr auf Menschen zugehen. Hund Lukas ist dabei als Stütze nicht zu verachten.

Dieses lockere leichte Buch ist genau das Richtige für die Weihnachtszeit. Auch wenn einem Emma zu Beginn etwas sehr schwermütig vorkommt, so versteht man ihren Verlust doch sehr gut und freut sich mitzuerleben, wie sie langsam mit vorsichtigen Schritten wieder ins Leben zurückfindet. Die turbulente Weihnachtszeit im schwedischen Winter wird lebhaft beschrieben. Die handelnden Personen, allen voran Emma und Lukas, wirken durchweg sympathisch. Gerne erlebt man auch die Geschichten von Emmas neuen Bekannten mit. Die Menschen haben etwas zu erzählen, man muss ihnen nur etwas Zeit geben. Dieses liebenswerte Buch schafft in der dunklen Jahreszeit einfach ein paar helle Stunden, so dass man sich nach den letzten Zeilen wünscht, es möge noch ein wenig weitergehen.