Rezension Rezension (3/5*) zu Vier Tage in Kabul (Die Unterhändlerin, Band 1) von Anna Tell.

ulrikerabe

Bekanntes Mitglied
14. August 2017
3.050
7.678
49
Wien
www.facebook.com
Buchinformationen und Rezensionen zu Vier Tage in Kabul von Anna Tell
Kaufen >
Außergewöhnlicher Schauplatz, sonst eher gewöhnlich

Die schwedische Polizistin Amanda Lund ist als Beraterin für die afghanische Polizei für ein Jahr in Afghanistan stationiert. Während ihres Aufenthalts werden zwei Diplomaten der schwedischen Botschaft entführt. Amanda - auch Expertin für Geiselnahmen - wird von ihrem Vorgesetzten Bill Ekman als Unterhändlerin eingesetzt. Jedoch zeigt sich der schwedische Botschafter (mit einem unaussprechlichen Namen) nicht sonderlich kooperativ. Gleichzeitig wird in Stockholm ein junger Schwede erstochen aufgefunden. Sehr bald stellt sich heraus, dass die Fälle zusammenhängen. So müssen Amanda in Afghanistan und Bill in Schweden ein verfilztes Geflecht aus Mord, Entführung, Erpressung, politischen Ränkespielen entwirren.
Gut gefiel mir, dass dieser Thriller an einem außergewöhnlichen Schauplatz angesiedelt ist und dass man die Ermittlerin quasi in Echtzeit an vier Tagen bei ihrem gefährlichen Einsatz begleiten darf. Die als Verhandlungsspezialistin ausgewiesene Amanda darf aber hauptsächlich Babysitterin für den diskreditierten Botschafter spielen, psychologische Verhandlungsstrategien vermisste ich komplett.
Die Auflösung selber war ziemlich vorhersehbar, auch die Entwicklungen in Amandas Privatleben waren eher klischeehaft. Die zähen Verhandlungsrunden, denen sich Bill Ekman auf schwedischem Boden aussetzen mussten, waren auch für den Leser langatmig. Dass für Amanda alles gut geht war klar, es wird einen zweiten Teil geben.