Rezension Rezension (3/5*) zu The Girl on the Train von Paula Hawkins.

InFo

Autor
9. August 2015
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www.andreashagemann.com
Nur Durchschnitt und doch wieder nicht

Das Buch lässt mich ein wenig ratlos zurück. Ich weiß nicht was man Positives oder Negatives schreiben soll. Da ist zum einen die interessante Erzählweise, die aus der Ich-Perspektive einen unglaublichen Bezug zu den Charakteren erlaubt, eine ausgereifte, teils brillante Konstruktion der Charaktere, bei denen sich nahtlos alles ineinander fügt. Doch da gibt es auch den Verlust an Spannung, das Gefühl der sich permanent wiederholen Handlungsabschnitte, die sich unglaublich ähnelnden Charaktere von Tom und Scott. Man wird hineingesogen in die wohl grundlegensten menschlichen Wesenszüge: Gier, Lust, Macht, Wut. Und doch will sich keine wirkliche Verbindung aufbauen. Allein der Gedanke wissen zu wollen, was mit Megan passiert ist treibt einen an, bis es dann endlich passiert. Die Spannung beginnt und man legt das Buch für die letzten 50 Seiten nicht mehr aus der Hand.

Leider ist dies alles was bleibt, die Genugtuung der Mörder gefasst zu haben. Einen Haken dahinter machen zu können. Genau wie bei diesem Buch. Stilistisch sicher grandios, mit Abstand die glaubwürdigsten Charaktere, die ich seit langem gelesen habe und doch bleibt die Geschichte dünn. Zu wenig, um die Lobeshymnen der Presse nachvollziehen zu können.

 
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